Braunschweig. Mehrere Fälle des Deliktfelds "Sextortion" vermeldet die Polizei im Landkreis Gifhorn. In den vergangenen Wochen wurden mehrere Internet-Nutzer, insbesondere Männer, zu Sex-Chats überredet und anschließend mit dem intimen Bildmaterial erpresst. Auch der Braunschweiger Polizei ist die Masche bekannt. Von Zeit zu Zeit, würden sich auch Betroffene aus der Löwenstadt melden, so Polizeisprecher Joachim Grande.
Die Herangehensweise ist dabei immer wieder die Gleiche. Meist männliche Internetnutzer, werden von unbekannten Frauen in Videochats dazu animiert sich nackt zu zeigen oder sexuelle Handlungen an sich selbst vorzunehmen. Das Videomaterial wird ohne Wissen des Nutzers aufgezeichnet mit dem Ziel, das Opfer zu erpressen, indem die Betrüger mit der Veröffentlichung der Aufnahmen drohen. Um Kontakt herzustellen, werden meist soziale Netzwerke wie Facebook oder WhatsApp genutzt. Nach einem kurzen Chat folgt dann die Einladung, in einen Video-Chat. Dort angekommen, beginnt das Gegenüber in der Regel sofort, sich auszuziehen und lasziv zu posieren, dazu erfolgt die Aufforderung an den Nutzer, dies doch auch zu tun, so beschreibt die Polizei Gifhorn die Vorgänge.
Täter kaum zu ermitteln
Joachim Grande berichtet: "Im Nachgang kommt dann die Ernüchterung. Den Opfern wird mitgeteilt, dass die Aufnahmen aufgezeichnet wurden und man diese veröffentlichen wird, sollte es nicht zu einer Zahlung kommen. Meist sind die Summen nicht besonders hoch, so dass davon auszugehen ist, dass sich nicht alle Betroffenen bei der Polizei melden. Aus Scham wird dann eben gezahlt." Tatsächlich habe man auch in Braunschweig Fälle gehabt, wo Aufnahmen im Nachgang bei Facebook hochgeladen wurden. Für die Opfer sei es dann eine großer Herausforderungen, die Aufnahmen wieder aus dem Netz zu bekommen. Das Ganze sei ein weltweites Phänomen und die Täter kämen meist aus fernen Ländern. So seien die Ermittlungen sehr schwierig. "Wir haben da Täter, die in Afrika oder auch Australien sitzen, die Zahlungen sollen meist über Western Union geleistet werden", so Grande. Der Polizeisprecher sagt: "Ich kann nur zur Vorsicht raten. Bei den genannten Aufforderungen sollten die Alarmglocken angehen."
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