Postbank in der Innenstadt: Dieser Service entfällt demnächst

Die Filiale in der alten Oberpostdirektion soll ein neues Konzept bekommen. Wie das aussieht und was dafür wegfällt, verrät die Postbank auf Anfrage.

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Das Gebäude der alten Oberpostdirektion. Archivbild
Das Gebäude der alten Oberpostdirektion. Archivbild | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Kürzlich berichtete regionalHeute.de über eine neue Post-Agentur in der Braunschweiger Innenstadt. Nun wird klar, dass dafür an anderer Stelle demnächst die Post-Dienstleistungen wegfallen. Und das ausgerechnet im Gebäude der alten Oberpostdirektion in der Friedrich-Wilhelm-Straße. Die dort ansässige Postbank will sich umorientieren, wie man auf Nachfrage mitteilt.



"Das Wichtigste zuerst: Die Postbank betreibt aktuell zwei Filialen in Braunschweig (Willy-Brandt-Platz 6 und Friedrich-Wilhelm-Straße 3). Ich kann Ihnen bestätigen, dass wir mit zwei Filialen in Braunschweig bleiben wollen", erklärt ein Sprecher der Postbank gegenüber regionalHeute.de.

Standort wird Beratungsfiliale


Doch während für die Filiale am Willy-Brandt-Platz keine Veränderungen am Produkt- und Leistungsangebot geplant sind, sieht es in der Innenstadt anders aus. Die Postbank habe sich entschieden, ihre Filiale in der Friedrich-Wilhelm-Straße 3 im Laufe des Jahres 2025 in eine Beratungsfiliale umzuwandeln. "Ab dann bieten wir dort keine Postdienstleistungen mehr an", so der Sprecher. Die Filiale bleibe geöffnet und konzentriere sich auf Finanzdienstleistungen und persönliche Beratung. Die SB-Geräte blieben ebenfalls erhalten.

"Einen konkreten Termin dafür gibt es noch nicht", heißt es. Die Deutsche Post werde dafür Sorge tragen, dass die Kundinnen und Kunden auch nach der Umwandlung der Postbank-Filiale die Postdienstleistungen weiterhin in gewohntem Umfang in ihrer Nähe durch einen Kooperationspartner nutzen können. "Unsere Kundinnen und Kunden informieren wir rechtzeitig vorab, wenn der Termin für die Umwandlung und die damit verbundene Auslistung der Postdienstleitungen feststeht und wo sie diese dann finden können", so der Sprecher.

Keine Auskunft zur Raumnutzung


Zu der Frage, ob der gesamte Platz der Filiale für das zukünftige Angebot überhaupt noch benötigt wird und wie eine mögliche Raumaufteilung aussehen könnte, äußert sich die Postbank nicht konkret. "Die Postbank ist mit ihren Filialen in der jeweiligen Immobilie Mieter, zur Zukunft der Gebäude können wir deshalb keine Aussage treffen. Zu den Mietverträgen unserer Filialen und den damit verbundenen Geschäftsbeziehungen äußern wir uns nicht, dafür bitten wir um Verständnis", heißt es lediglich.

Weitaus gesprächiger ist man dagegen hinsichtlich der Hintergründe für die Entscheidung, die Filiale umzustrukturieren. "Wie andere Institute auch prüft die Postbank auf Basis des Kundenverhaltens laufend ihr Vertriebsnetz. Durch die fortschreitende Digitalisierung beobachten wir schon länger eine deutliche Veränderung im Verhalten der Kundinnen und Kunden der Postbank. Wir stellen fest, dass unsere Mobile- und Online-Angebote zunehmend stärker genutzt werden, und zwar über alle Altersgruppen hinweg", so der Postbanksprecher.

Das gelte sowohl für das klassische Online-Banking als auch für den Online-Abschluss von Produkten wie privaten Ratenkrediten, oder ergänzende digitale Angebote wie die virtuelle Verbindung zu den Beratern. Diese Veränderungen führten dazu, dass Kunden die stationären Angebote in den Filialen weniger stark nachfragten. Die Postbank werde dieser Entwicklung in Zukunft noch stärker entsprechen und sich im wachsenden Bereich digitaler Bankdienstleistungen stärker positionieren.

Entwicklung zur “Mobile-First“-Bank


Dafür werde in den kommenden Jahren ein vollständig digitales Produkt- und Serviceangebot geschaffen. Die Postbank werde mittelfristig zu einer “Mobile-First“-Bank entwickelt und ihren Kunden alle Produkte und Services über Mobiltelefon, Tablet sowie für die persönliche Beratung über ein gestrafftes Filialnetz anbieten.


Wie berichtet, soll das Postbank-Filialnetz in den kommenden Jahren an die veränderte Nachfrage angepasst werden und die Anzahl der bundesweiten Standorte von derzeit circa 550 bis Ende 2026 schrittweise auf rund 320 reduzieren werden. In 200 dieser Standorte sollen im Rahmen des Kooperationsvertrages mit der Deutschen Post weiterhin Post- und Paketdienstleistungen angeboten werden. An weiteren 120 Standorten der Postbank können sich Kunden in einem neuen, ausschließlich auf Bankdienstleistungen fokussierten Filialformat - der „Beratungsfiliale“ - persönlich vor Ort beraten lassen.

Elf regionale Beratungscenter entstehen


Neben den digitalen Angeboten werde auch in die Filialen der Postbank investiert, weil sie weiterhin ein wichtiger Teil des Angebotes bleiben sollen, auch die Direktberatung werde deutlich gestärkt. So würden insgesamt elf regionale Beratungscenter für die Beratung per Video und Telefon aufgebaut. Eines davon in Hannover.


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