Probleme bei Traditions-Unternehmen: Mitarbeiter warten auf ihr Geld

Beim Klavierbauer Grotrian-Steinweg gibt es Probleme. In dieser Woche beschäftigt sich auch das Arbeitsgericht mit dem Fall.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Beim traditionsreichen Klavierbauer Grotrian-Steinweg gibt es Probleme. Angestellte und Arbeiter warten auf ausstehende Gehälter und Löhne. Am Mittwoch gibt es den ersten Termin vor dem Arbeitsgericht. Das berichtet die IG Metall Braunschweig im Gespräch mit regionalHeute.de.



David Rösler, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Braunschweig und seit 2016 für das Unternehmen zuständig, erläutert die Lage. Für die Mitarbeiter in der Verwaltung wäre zum Monatsende das August-Gehalt fällig gewesen. Dies sei ebensowenig ausgezahlt worden wie das Juli-Gehalt. Der Lohn der Mitarbeiter in der Produktion für Juli sei ebenfalls nicht gezahlt worden. Der August-Lohn werde hier erst am 12. September fällig.

Güte-Termin am Arbeitsgericht


Ebenso sei in diesem Jahr das tariflich vereinbarte Urlaubsgeld sowie die dritte Rate der Inflationsausgleichsprämie nicht gezahlt worden. Wie David Rösler berichtet, hätten aktuell alle Mitarbeiter einen Anteil von 1.000 Euro des Juli-Gehalts ausgezahlt bekommen. Da dies natürlich nicht ausreiche, kommt es am 4. September zu einem Güte-Termin vor dem Arbeitsgericht. Ein weiterer Termin findet am 13. September statt.

Kontakt mit der Botschaft


Das Problem: Das Unternehmen mit fast 190-jähriger Tradition gehört seit 2015 zur chinesischen Parsons Music Group. Es sei vor Ort kein Eigenkapital vorhanden, man sei auf Zahlungen aus China angewiesen, berichtet Rösler. Man habe in der Sache bereits Kontakt zur deutschen Botschaft in Peking aufgenommen.

Gelingt bei den Güte-Terminen keine außergerichtliche Einigung, kommt es zum Prozess. Zumindest einen Sozialplan für die etwa 35 Mitabeiter müsse es geben, so der Gewerkschaftssekretär.

Probleme der Branche


Der Klavier-Branche gehe es generell schlecht, so David Rösler. Nach einem kurzen Aufschwung in der Corona-Zeit, sei die Nachfrage eingebrochen. Die hohen Holzpreise und die allgemeine Inflation kämen hinzu. Zudem versteht sich Grotrian-Steinweg als Hersteller von Instrumenten der Premiumklasse mit entsprechenden Preisen.


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