Braunschweig. Nach 18 Jahren als Museumsdirektor am Staatlichen Naturhistorischen Museum wurde Prof. Dr. Ulrich Joger am gestrigen Mittwoch in den Ruhestand verabschiedet. Er bleibt dem Museum aber als Ehrenamtler erhalten. Das teilt das Museum in einer Pressemitteilung mit.
Am 1. Dezember wurde Prof. Dr. Ulrich Joger offiziell als Leitender Direktor des Staatlichen Naturhistorischen Museums verabschiedet. 18 Jahre lang hatte er das Amt inne, das zum 1. Januar 2022 von Dr. Mike Reich übernommen wird. Bei der Verabschiedung im kleinen Kreis war auch Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler anwesend: „Ulrich Joger ist ein Mensch, der andere auch für eine zunächst fremd scheinende Materie begeistern kann. Er schlägt mit seinen Projekten den Bogen von der Vergangenheit in die Zukunft so, dass man einen direkten Bezug zu sich spürt und hat die Fähigkeit, auch junge Menschen für die Themen des Museums zu faszinieren. Die Bindung, die er von den Gästen zum Staatlichen Naturhistorischen Museum erzeugt hat, setzt Maßstäbe.“
Sonderausstellungen und Umgestaltung
Der Biologe und Paläontologe Prof. Dr. Ulrich Joger trat im Juni 2003 die Leitung des Staatlichen Naturhistorischen Museums an. Rund 35 Sonderausstellungen wurden unter seiner Leitung am Naturhistorischen Museum gezeigt, darunter zahlreiche Highlights wie „Jurameer“ (2014), „Körperwelten der Tiere“ (2016) oder „Jurassic Harz“ (2017). Im Laufe seiner Amtszeit haben die Dauerausstellungen eine bedeutende Umgestaltung erfahren. So wurden von 2012 bis 2015 das Erdgeschoss und die Außenanlagen des Museums umfangreich erneuert. Auch der für die Abbildung der Biodiversität so wichtige Vogelsaal präsentiert sich seit 2020 in neuer Gestaltung und Konzeption.
Neben der Ausstellungstätigkeit etablierte Joger die paläontologische Abteilung am Naturhistorischen Museum und konnte so 2007 und 2008 erfolgreiche Grabungen in der Republik Niger leiten, bei denen die fossilen Überreste eines pflanzenfressenden Langhals-Dinosauriers geborgen werden konnten. Sie mündeten in der vielbeachteten Ausstellung „Projekt Dino. NEUentdeckte Saurier aus Afrika“ (2009).
Forschungsprojekte im Niger und Marokko
„Das Naturhistorische Museum Braunschweig hat sich als Kultur- und Wissenschaftsinstitution einen bedeutenden Platz unter den deutschen Museen erarbeitet. Dies ist sicher auf die Kombination von Dauer- und Sonderausstellungen zurückzuführen, die auch eigene Forschungen sichtbar machen. Dass so viel erreicht wurde, verdanke ich meinem großartigen Team. Ich bin sicher, dass mein Nachfolger Dr. Mike Reich den eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterführen wird“, resümiert Joger. Der Abschied ist jedoch nicht endgültig: Prof. Dr. Joger bleibt dem Naturhistorischen Museum als ehrenamtlicher Mitarbeiter treu, lehrt weiterhin an der TU Braunschweig am Zoologischen Institut und plant bereits mehrere Forschungsprojekte im Niger und in Marokko.
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