Projekt „Präventive Hausbesuche“ gut angenommen

Die Stadt meldet mehr als 450 Besuche im ersten Jahr.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: pixabay

Braunschweig. Seit einem Jahr läuft das Projekt "Präventive Hausbesuche" in Braunschweig, durchgeführt von der Stadt Braunschweig und finanziell gefördert vom Niedersächsischen Sozialministerium. Rund 10.000 Braunschweiger Senioren über 80 Jahren, die noch keinen Pflegegrad haben, wurden angeschrieben und eingeladen, sich zu einem Hausbesuch anzumelden. Mehr als 450 Menschen meldeten sich laut einer Mitteilung der Stadt Braunschweig bisher zurück und konnten in ihren eigenen vier Wänden von den geschulten Ehrenamtlichen der Stadt Braunschweig besucht werden.



Im Rahmen des Hausbesuchs können die kleinen Hindernisse des Alltags erkannt sowie Sorgen und Anliegen der Menschen individuell angesprochen werden. Was erschwert den Alltag eventuell, wie seniorengerecht ist die Wohnung und welche einfachen Hilfsmittel können die Selbständigkeit erhalten oder fördern? – Mit einem kurzen Fragebogen werden die individuelle Bedarfe ermittelt.

Die Statistik zeigt, dass sich überwiegend die jüngeren Achtzigjährigen und deutlich mehr Frauen als Männer gemeldet haben. Im höheren Alter sinkt die Nachfrage und es fragen gleichermaßen Frauen und Männer an.


Wohnen in den eigenen vier Wänden


Gefragt nach dem Hauptanliegen für den Besuch äußerten die Befragten den Wunsch, sich so früh wie möglich mit den vorhandenen Versorgungsangeboten in der Stadt zu beschäftigen, um im Fall der Fälle auch weiterhin das Wohnen in den eigenen vier Wänden bei gleichzeitig guter Versorgung und Unterstützung zu gewährleisten. Darüber hinaus hatten viele Seniorinnen und Senioren sehr konkrete Beratungs- oder Unterstützungswünsche. Vor allem der Wunsch nach Unterstützung im Haushalt – speziell einer Reinigungskraft – ist sehr ausgeprägt, weil häufig die Beweglichkeit und die Kraft im Alter nachlassen. So einfach und verständlich der Wunsch auch klingt, ist er oft schwer erfüllbar, da es häufig an Personal bei entsprechenden Dienstleistern mangelt. Weitere Anliegen der Seniorinnen und Senioren waren verschiedenste Themen wie Vollmachten, Freizeitgestaltung, Hilfe beim Einkauf, Hausnotruf sowie die barrierearme Umgestaltung der Wohnung, um ein Sturzrisiko zu minimieren.

Projektende 2023


Einen wichtigen Baustein der nachgehenden Versorgung stellen die Nachbarschaftshilfen dar. Mit ihren vielseitigen Angeboten unterstützen sie das Projekt. Durch sie werden auch Zweitbesuche bei den Seniorinnen und Senioren ermöglicht. So kann es gelingen, individuelle Hilfsangebote anzubieten und Unterstützung für den Alltag in den Haushalten der älteren Menschen zu organisieren sowie individuelle Beratungen und Anpassungen durchzuführen. Zudem werden Kontakte zu anderen Institutionen vermittelt, beispielsweise zur Unterstützung bei Antragsstellung auf Pflegegrad o.ä.

Das Projekt läuft noch bis Ende 2023. Alle Menschen über 80 Jahre, die ohne Pflegegrad zuhause wohnen, sind eingeladen, sich bei der Koordinationsstelle des Sozialreferates der Stadt Braunschweig anzumelden. Auch Angehörige oder Nachbarn können einen Termin zu einem Hausbesuch anregen, damit möglichst viele Braunschweiger von den Unterstützungsangeboten des Projektes profitieren können. Kontakt Projektkoordination Präventive Hausbesuche: Telefon 0162 2493638 oder per Mail an: praeventive.hausbesuche@braunschweig.de