Protestaktion am Marienstift: Tarifstreit bei der Diakonie

Das Angebot der Arbeitgeber reiche nicht aus, man fordert eine Angleichung an den Öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaft Verdi ruft zum Protest auf.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Nachdem die Tarifverhandlungen für die rund 40.000 Beschäftigten in der Diakonie Niedersachsen ins Stocken geraten seien, macht die Gewerkschaft Verdi nun mobil. So geht aus einer Pressemitteilung hervor.



In der Region Braunschweig findet am morgigen Mittwoch eine erste Protestaktion vor dem Marienstift statt. Die Beschäftigten versammeln sich ab 12:30, gegen 13 Uhr ist eine Kundgebung geplant. Dies teilt die Gewerkschaft mit.

Das ist gefordert


Die Beschäftigten wollen damit Druck machen auf die Verhandlungen, die am kommenden Donnerstag den 21. September fortgesetzt werden. Verdi fordert wie im Öffentlichen Dienst 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro, die Arbeitgeber bieten 4 Prozent ab Juli 2024 und weitere 4 Prozent ab Juli 2025.

Verdi-Sprecher Jens Havemann: „Zu wenig und zu spät. Die Inflation belastet die Beschäftigten schließlich schon seit Monaten. Geld muss sofort fließen – und zwar spürbar und dauerhaft. Da hinkt das Angebot der Diakonie noch weit hinter den Tarifabschlüssen in der Branche zurück.“

Entlastung muss kommen


Zudem sei das Thema Entlastung im Angebot der Diakonie bisher gar nicht aufgegriffen worden. "Echte Entlastung bedeutet Arbeitszeitreduzierung bei gleichem Lohn, mehr Urlaub oder mehr Freizeitausgleich für belastende Arbeitszeiten!", so Havemann.

Die Gewerkschaft Verdi habe diese Tarifrunde bewusst unter das Motto gestellt: „Zukunft sichern – Zusammen für mehr Geld und Entlastung“.

Denn in dieser Tarifrunde gehe es mehr denn je darum, die Weichen für attraktive und damit konkurrenzfähige Arbeitsbedingungen in der Diakonie zu stellen. Dazu gehörten aus Gewerkschaftssicht eine Entgeltsteigerung, wie sie jüngst auch im öffentlichen Dienst vereinbart wurde und Entlastungselemente wie beispielsweise eine Verkürzung der Arbeitszeit.

„Die Belastung der Kolleg*innen hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Die Personaldecke ist dünn, Einspringen am freien Tag kommt oft vor. Das erschöpft die Kolleg*innen sehr“, sagt Niklas Mattern, Mitglied der verdi-Tarifkommission aus dem Marienstift.


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