Braunschweig. Die Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH hat das neue Braunschweiger Rehabilitationszentrum St. Leonhard im integrativen Quartier St. Leonhard vorgestellt. Dort werden künftig drei Braunschweiger Einrichtungen des Lukas-Werks, eine Gesellschaft der Evangelischen Stiftung Neuerkerode, beheimatet sein. Dies gibt die Stiftung in einer Pressemitteilung bekannt.
Zum einen zögen im Oktober die Fachambulanz und die Reha-Tagesklinik für Abhängigkeitserkrankungen (beide bislang am Standort Peter-Joseph-Krahe Straße in Braunschweig) in das Quartier. Darüber hinaus erweitere das Lukas-Werk sein Angebot und eröffnet an dem Standort im November 2020 eine neue Reha-Tagesklinik für Psychosomatik.
„Mit diesem Angebot wollen wir die Versorgungslücke in der ambulanten rehabilitativen Behandlung von Menschen mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen schließen“, sagt die Geschäftsführerin des Lukas-Werks GmbH Petra Sarstedt-Hülsmann. Die Zahl der Erkrankungsfälle habe sich innerhalb von sechs Jahren um 70 Prozent erhöht. „Psychische Erkrankungen gehören inzwischen zu den kostenintensivsten Erkrankungen im Bereich der Krankenkasse.“
Für die ganztägig ambulante Rehabilitation in den Bereichen Psychosomatik und Abhängigkeitserkrankungen hat das Lukas-Werk eine neue Chefarztposition geschaffen. Diese ist seit September 2020 mit Dr. med. Henrike Krause-Hünerjäger besetzt. „Dr. Krause-Hünerjäger übernimmt als Chefärztin die medizinische Gesamtverantwortung und wird gemeinsam mit Angelika Kahl die Leitung innehaben und mit dem gesamten Team ein hervorragendes Angebot schaffen“, so Sarstedt-Hülsmann. Die 50-jährige Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Suchtmedizin war zuvor unter anderem als leitende Ärztin im AWO Psychiatriezentrum Königslutter sowie als stellvertretende ärztliche Direktorin in Hildesheim und als Vorsitzende des Sozialpsychiatrischen Verbundes Wolfenbüttel tätig.
Ein breites Therapieangebot
„In der neuen Tagesklinik behandeln wir alle Formen von psychosomatischen Störungen“, berichtet die Chefärztin Dr. med. Henrike Krause-Hünerjäger. Dazu zählen unter anderem Schlaf-, Schmerz- und Angststörungen, seelische Erschöpfung, Depressionen, Trauma-Folgeerkrankungen, Tinnitus, Zwangserkrankungen und Persönlichkeitsstörungen. „Ziel unserer Behandlung ist es, eine höhere Leistungsfähigkeit und eine bessere Lebensqualität sowohl im Beruf als auch im Privatleben zu erreichen.“ Das Behandlungskonzept ist auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten ausgerichtet. Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit sowie die Entwicklung einer positiven Berufsperspektive.“ Auch speziellere Therapien wie Trauma- oder Akzeptanztherapie oder Naturheilverfahren und Homöopathie können in Anspruch genommen werden.
Enger Bezug zwischen Therapie und Alltagsleben
„Damit bieten wir nun auch im Bereich Psychosomatik ein modernes, ganzheitliches verhaltenstherapeutisch ausgerichtetes Rehabilitationsprogramm für Patienten, bei denen eine ambulante Therapie nicht (mehr) ausreicht und eine stationäre Behandlung nicht in Frage kommt“, erläutert Angelika Kahl, Leitung Reha-Zentrums St. Leonhard. Von 8.30 Uhr bis 16 Uhr sind die Patienten in der Tagesklinik – die Abende und das Wochenende verbringen sie im vertrauten Zuhause. „Das schafft auch einen engen Bezug zwischen Therapie und Alltagsleben. Arbeitgeber, Familienangehörige oder Freunde können bei Bedarf gut einbezogen werden. Vor allem die berufliche Wiedereingliederung ist unmittelbarer möglich.“
Behandlungszentrum nah am Hauptbahnhof
Die neue Reha-Tagesklinik für Psychosomatik im Reha-Zentrum St. Leonhard verfügt über insgesamt 36 Plätze für erwachsene Patienten. Es befindet sich 500 Meter vom Hauptbahnhof Braunschweig entfernt und ist über öffentliche Verkehrsmittel aus der gesamten Region heraus sehr gut erreichbar. „Damit können wir auch Patienten aus Wolfsburg, Helmstedt, Gifhorn, Peine, Goslar bis hin nach Hildesheim ansprechen“, sagt Angelika Kahl.