Braunschweig. Mit der Sanierung der beiden stadtbildprägenden, früheren Scheunen entlang St. Leonhard in Braunschweig beginnt der letzte Bauabschnitt des Quartiers St. Leonhard. In den beiden Gebäuden werden dem Gesamtkonzept des integrativen Stadtviertels folgend von Ende 2022 an weitere soziale Einrichtungen Platz finden. Um die zweigeschossig geplanten Scheunen künftig zeitgemäß nutzen zu können, sind umfangreiche Arbeiten erforderlich, teilt die Borek Immobilien GmbH & Co. KG als Bauherr mit.
Zunächst würden die Dächer und die Dachstühle abgetragen, um sie statisch tragfähig und mit heute erforderlicher Dämmung wieder errichten zu können. Dabei könnten einige historische Bauteile wiederverwendet werden. Im Inneren seien nachträglich eingezogene Zwischendecken und Wände zu entfernen, weil sie heutigen Brandschutzbestimmungen und den künftigen statischen Anforderungen nicht genügen würden.
Die Scheunen seien um 1855 errichtet worden. Nach schweren Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg sei das nördliche Gebäude zuletzt vor viereinhalb Jahrzehnten von der Polizei als Werkstatt und das südliche Gebäude für Büros genutzt worden. Seit 1978, als die Reiterstaffel der Polizeidirektion Braunschweig das ehemalige Landesgestüt verließ, wären die Gebäude leer und dem Verfall preisgegeben gewesen. Die Außenwände seien aus Duckstein erstellt. Das Material aus dem Elm sei problematisch, weil es sehr großporig ist und so Feuchtigkeit lange hält, könne aber dank entsprechender konstruktiver Maßnahmen erhalten werden. Um die charaktervollen Denkmale zu erhalten und gleichzeitig den Nutzerinnen und Nutzern ansprechende Räume mit moderner Haustechnik zur Verfügung zu stellen, sei der Aufwand sehr hoch, berichtet der Bauherr, doch das Miteinander von Alt und Neu sei auch an dieser Stelle wichtig.
Das neue Quartier St. Leonhard, Baubeginn war 2017, basiere auf einer einzigartigen Sozial-Konzeption. In dem Quartier werden Menschen mit unterschiedlichen Hilfebedarfen zeitgemäße Lebensräume finden, generationsübergreifend wohnen, arbeiten und lernen können. Unter anderem seien in den vier mehrgeschossigen Neubauten Internat, Internationaler Kindergarten, Tagesklinik, Diakoniestation, stationäres und betreutes Wohnen sowie Mietwohnungen untergebracht.
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