Braunschweig. In der Nacht zum heutigen Mittwoch hörte so manch Braunschweiger die Glocken läuten. Und tatsächlich gibt es einen verbrieften Vorfall, für den sich die Katholische Kirche jetzt in einer Pressemeldung sogar entschuldigt hat. Doch manches bleibt etwas mysteriös.
Ein Leser meldete sich bereits um 7 Uhr per Facebook in der Redaktion, dass im östlichen Ringgebiet zwischen 2 und 2:30 Uhr die Glocken wahrscheinlich der Paulikirche geläutet hätten. Ein anderer Leser will in der Nacht die Glocken der Albertus Magnus Kirche in der Nordstadt gehört haben. Doch offenbar hat es ganz woanders geklingelt.
50 Anrufe bei der Polizei
Auf Anfrage bestätigt die Polizei lediglich einen Einsatz an der St. Laurentius Kirche im nördlichen Ringgebiet gegen 1:10 Uhr. "Dabei wurden uns durch rund 50 Anrufe gemeldet, dass die Kirchenglocken läuten. Unsere Kollegen konnten dabei keine Hinweise auf mögliche Straftaten erlangen. Durch einen Verantwortlichen der Kirche konnte das Glockenläuten durch Abschalten der Sicherungen beendet werden. Eine Ursache könnte möglicherweise ein technischer Defekt gewesen sein. Eine abschließende Auskunft dazu können wir jedoch nicht geben", so Polizeisprecher Sascha Repp.
Die Katholische Kirche hat hierzu inzwischen eine Stellungnahme abgegeben. „In den Nachtstunden des Ostermittwochs, 23.4.2025, haben ungewollt für längere Zeit die Kirchenglocken am Kirchort St. Laurentius (Hinter der Masch) geläutet. Dieses durch eine Fehlfunktion ausgelöste nächtliche Läuten der Kirchenglocken bedauern wir sehr und bitten vielmals um Entschuldigung", so Propst Martin Tenge.
Konsequenzen gezogen
Anlässlich des Todes von Papst Franziskus sei der Plan gewesen, um 12 Uhr mittags für fünf Minuten die Glocken zu läuten, jedoch in keiner Weise in der Nacht. "Wir bedauern zutiefst, dass die Nachtruhe der Anwohnerinnen und Anwohner auf diese Weise so empfindlich gestört wurde. Wir werden in St. Laurentius vorläufig alle regelmäßigen Läutezeiten abschalten und die Anlage überprüfen. Bis auf Weiteres wird nur noch manuell zum Sonntagsgottesdienst geläutet werden“, betont der Propst.
Doch was ist mit den anderen Wahrnehmungen? Sind die Glocken so laut, dass man sie bis ins östliche Ringgebiet und bis in die Nordstadt hört? Sabine Moser, Pressesprecherin der Katholischen Kirche Braunschweig hält dies auf Nachfrage für möglich. Von einem ähnlichen Vorfall in der Albertus Magnus Kirche sei ihr jedenfalls nichts bekannt. Auch im Polizeikommissariat Nord sei nichts weiter bekannt und es habe auch keinen polizeilichen Einsatz gegeben, teilt Sascha Repp mit.
Wiederholungsfall Paulikirche?
Im Fall des östlichen Ringgebiets passt dagegen die vom Leser angegebene Zeit nicht zu den Angaben des Polizeieinsatzes. Die für die Paulikirche zuständige Evangelische Kirche weiß allerdings nichts von so einem Vorfall, wie er ja bereits einmal im Januar 2023 stattgefunden hatte (regionalHeute.de berichtete). "Nach Rücksprache mit der Pfarrerin Kathleen Müller teile ich Ihnen mit, dass außer in der Osternacht es zu keinem Geläut in der Nacht kam", teilt Nicole Siefert aus dem Propsteibüro auf Anfrage mit.