Rat beschließt städtische Beteiligung an Fassadensanierung

von Thorsten Raedlein




Braunschweig. Die Stadt beteiligt sich mit 150.000 Euro an der laufenden Sanierung der Fassade des Großen Hauses des Staatstheaters Braunschweig. Die entsprechenden Mittel im Vorgriff auf den Haushalt 2015 hat der Rat der Stadt am Dienstag bewilligt. Insgesamt belaufen sich die Baukosten für den ersten Bauabschnitt auf 950.000 Euro, davon wird die Hälfte von der EU gefördert, das Land steuert 300.000 Euro bei, das Staatstheater selbst 25.000.

Abgelehnt wurde die Vorlage der Verwaltung von der Fraktion der Linken. Gisela Ohnesorge war die Beteiligung der Stadt an den Kosten zu hoch. "Die Verwaltung hätte da besser verhandeln können. Kulturdezernentin Dr. Anja Hesse wies darauf hin, dass die Stadt statt vertraglich vereinbarter 33 Prozent der Kosten dank EFRE-Mittel nur 15,7 Prozent tragen müsse. "Dies sollten wir nutzen", so Hesse.

„Ich freue mich, dass wir einen Beitrag leisten können zum Erhalt der schönen und stadtprägenden Fassade“, sagte Oberbürgermeister Ulrich Markurth. „Dies ist ein Bekenntnis zum Staatstheater und unterstreicht dessen bedeutende Rolle für das kulturelle Leben in unserer Stadt.“ Markurth hob hervor, dass die Stadt Braunschweig seit 1956 ein Drittel der Kosten des laufenden Betriebs finanziere – in diesem Jahr etwa 9,8 Millionen Euro. „Dazu haben wir uns verpflichtet.“ Bei größeren Investitionen ab 100.000 Euro wird die Beteiligung im Einzelfall festgelegt. „Deshalb freue ich mich, dass es auch in diesem Fall wieder möglich war, einen zusätzlichen finanziellen Beitrag zu leisten.“

„Die Bereitstellung der Mittel für diese Maßnahme durch den Rat der Stadt und das Bekenntnis zum Staatstheater sind für uns ein wichtiges Signal, dass weitere anstehende Sanierungen in den nächsten Jahren angegangen werden können und der Spielbetrieb gesichert ist. Denn der Sanierungsstau in den Häusern ist groß“, so Generalintendant Joachim Klement.

Im ersten Bauabschnitt werden die Westfassade, Teile der Nord- und Südfassaden sowie die Fenster und Türen in diesen Bereichen saniert. Zum Teil, etwa im Louis-Spohr-Saal, müssen die Fenster nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten nachgebaut und ausgetauscht werden. Zum Teil müssen die nur einglasigen Fenster aus energetischen Gründen nachgerüstet werden. Die Sandsteinfassade muss überarbeitet werden, da sich vermehrt offene Fugen und Abplatzungen an den Schmuckgesimsen zeigen.

Die Gesamtmaßnahme wird etwa 1,3 Millionen Euro kosten. Da die Gelder des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kurzfristig zur Verfügung standen und der erste Bauabschnitt bis zum 31. März 2015 abgeschlossen sein muss, war eine zeitnahe Zusage der Stadt notwendig. In einem zweiten Bauabschnitt werden zu einem späteren Zeitpunkt die Ostfassade, die verbleibenden Teile der Nord- und Südfassaden sowie die Türen und Fenster in diesen Bereichen saniert.


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