Braunschweig. Seit Februar 2015 gibt es auf dem Braunschweiger Stadtfriedhof ein Waschhaus zur Durchführung einer, in mancher Religion für die Bestattung vorgesehenen, rituellen Waschung. Von Anfang an war die Nachfrage sehr gering. Auch im abgelaufenen Jahr hat man nicht annähernd die Anzahl an Waschungen erreicht, um die Kosten wenigstens zur Hälfte zu decken. Das geht aus eine Mitteilung der Verwaltung außerhalb von Sitzungen hervor.
Im zweiten Corona-Jahr 2021 hatte man mit insgesamt 24 angemeldeten und durchgeführten Waschungen den absoluten Tiefpunkt erreicht. Im vergangenen Jahr waren es 40 rituelle Waschungen, nun ging die Zahl wieder zurück. Im abgelaufenen Jahr 2023 seien insgesamt 35 angemeldete Waschungen durchgeführt worden, heißt es in der Mitteilung.
Höchstzahl 44
Nachdem das Waschhaus anfangs nur vereinzelt genutzt wurde, hatte die Stadt bereits 2016 die Gebühren deutlich gesenkt, von 184,85 auf 70 Euro. Die Kalkulation lautete, dass man die Kosten etwa zur Hälfte decke, wenn das Waschhaus 65-mal jährlich genutzt werde. Doch diese Zahl wurde nie erreicht. Die Höchstzahl von 44 Waschungen erreichte man 2018.
Im Jahr 2023 entstanden Gesamteinnahmen von 2.450 Euro. Das Waschhaus wurde primär für Personen, die in der Türkei (11 Waschungen), Syrien (9 Waschungen), Deutschland (7 Waschungen) und Tunesien (4 Waschungen) geboren sind, genutzt. Die durchgeführten Waschungen betrafen Einwohnerinnen und Einwohner aus Braunschweig (18 Waschungen) und der umliegenden Region (Salzgitter 9, Wolfenbüttel 6
und Peine 2).
Gebetsplatz nicht genutzt
Vornehmlich haben Bestattungsunternehmen und Bestattungsbeauftragte, jedoch auch zwei Privatpersonen und drei Mal die Vereinigung der Tunesier das Rituelle Waschhaus genutzt. Die gebührenfreie Nutzung des Gebetsplatzes wurde im Jahr 2023 einmal mehr nicht in Anspruch genommen.
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