Rosenmontag-Empfang: "Jetzt erst recht"

von Sina Rühland

| Foto: Sina Rühland

16.02.2015, 15:30 Uhr

Braunschweig. So ein Medieninteresse hat der Rosenmontag-Empfang in der Dornse wohl nie erlebt. Kameras, Live-Übertragungen, Mikrophone und Fotoapparate überall. Die zentrale Frage: Wie gehen die Karnevalsgesellschaften aufgrund der Terrorwarnung mit der Absage des diesjährigen Schoduvel um?

Am ehesten lässt sich die Stimmung wohl mit einer trotzigen Fröhlichkeit beschreiben. Frei nach dem Motto – jetzt erst recht. Zugmarschall Gerhard Baller sagte, er sei am Sonntag sehr traurig gewesen, aber die breite Solidarität der Menschen in der Stadt habe ihn schnell wieder aufgerichtet. "Wir lassen uns unsere Fröhlichkeit nicht nehmen.", sagte Baller, dem gestern noch die Tränen in den Augen standen, als der Umzug abgesagt werden musste.

Oberbürgermeister Ulrich Markurth sagte, man dürfe sich nicht den Karneval, die Meinungsfreiheit und den Frohsinn in der Stadt nehmen lassen. "Wir dürfen uns nicht ducken, wir dürfen uns nicht eine freie Gesellschaft nehmen lassen, von wem auch immer. Jetzt erst recht: Brunswiek Helau”, so der Oberbürgermeister.

Bernd Ratayczak, Präsident Braunschweiger Karneval-Gesellschaft (BKG), verwies auf die Sicherheit der Menschen: "Unser aller Sicherheit ist wichtiger als alles andere." Auch der Präsident des Karneval-Verbandes Niedersachsen Karl-Heinz Thum sprach bei dem Empfang am Rosenmontag. "Ihr habt alles richtig gemacht", sagte er und bestätigte die Absage des Schoduvel als notwendig.

Trotz des ausgefallenen Karneval-Spektakels feierten die Braunschweiger Karnevalisten weiter. Der nächste Umzug soll am 7. Februar kommenden Jahres stattfinden.