Braunschweig. Die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade begrüßt die Ankündigung des Bundesumweltministeriums, die Pläne zur Einführung einer blauen Plakette für Dieselfahrzeuge vorerst nicht weiterzuverfolgen. Das geht aus der nachfolgenden Pressemitteilung der Handwerkskammer hervor.
„Die Diskussion über mögliche Dieselfahrverbote in Innenstädten hat im Handwerk für große Unruhe gesorgt. Gut, dass die Pläne erstmal vom Tisch sind“, sagt Kammerpräsident Detlef Bade. Bei Einführung einer blauen Plakette wären 99 Prozent der bundesweit zwei Millionen leichten und mittelschweren Nutzfahrzeuge potenziell von Fahrverboten in Innenstädten betroffen, da sie nicht die Euro-6-Norm erfüllen. Im Handwerk werden vor allem Kleintransporter bis zu 3,5 Tonnen genutzt. Für diese Fahrzeuge gibt es die Euro-6-Norm erst seit Herbst 2015, ältere Fahrzeuge erfüllen sie folglich nicht. „Kein Betrieb kann es sich leisten, Fahrzeuge, die vielleicht gerade mal ein Jahr alt sind, schon wieder zu ersetzen. Zudem wäre der Wertverlust erheblich, wenn sie nicht mehr in die Innenstädte dürften“, sagt Bade. Außerdem könne das Handwerk bei einem Fahrverbot für diese Fahrzeuge die Versorgung der Bevölkerung nicht mehr sicherstellen. „Soll der Heizungsinstallateur etwa mit dem Bus zum Kunden fahren? Samt Werkzeug und neuem Heizkessel?“, fragt Bade. Statt blauer Plakette und Fahrverboten müssten in der Luftreinhaltepolitik vielmehr Lösungen gefunden werden, die praxistauglich sind und nicht den gesamten Wirtschaftsverkehr beeinträchtigen.
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