Braunschweig. „Am Aschermittwoch“ ist alles vorbei!“ - mit „todernster“ Miene trugen Braunschweigs Karnevalisten den „Hoppeditz“ feierlich zu Grabe. Im Sarg aufgebahrt lag der leblose Clown, der eigentlich eine Figur aus dem Düsseldorfer Karneval ist, auf der Rathaustreppe.
Dort übergaben die Präsidenten der drei großen Karneval-Gesellschaften, BKG, KVR und MKG, das gefüllte Stadtsäckel und den Stadtschlüssel zurück an Oberbürgermeister, Dr. Gert Hoffmann. Dieser bedankte sich nochmals für die gelungene Session, war allerdings ebenso glücklich, das Säckel wieder im Besitz zu haben. Nach eigenen Worten gibt Hoffmann nämlich die Stadtkasse nur höchst widerwillig heraus. Am 11.11. wird das allerdings bereits sein Nachfolger erledigen müssen.
Die erste Grabrede auf den verschiedenen „Hoppeditz“ hielt der Erste Stadtrat, Ulrich Markurth. Er spricht von der Karnevals-Hochburg Braunschweig und den entsprechenden „Vororten“ Köln, Mainz und Düsseldorf: „Prost, alter Hoppeditz, auf daß Du im November wieder auferstehen mögest!?“ Anschließend ging es im Trauerzug zum Kohlmarkt. Dort wuschen die entkappten Narren ihre leeren Portemonnaies. Sie sollen sich ja zur nächsten Session wieder füllen.
Der genaue Blick in die Gesicher der Braunschweiger Jecken verriet allerdings auch, dass die vielen Sitzungen, Feiern und Umzüge durchaus ihre Spuren hinterlassen haben.
Sogar Bernd Ratayczak, der Sprecher des Komitee Braunschweiger Karneval, macht da keine Ausnahme:
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Wo würden Sie die vergangene Session auf einer Skala von 1 bis 6 einordnen?
Ratayczak: Das kann ich gleich aus der Hüfte schießen. Mit Sicherheit bei 1,3, denn das war eine Spitzen-Session, einschließlich des Zuges. Es hat also alles gepasst. Es war wunderbar.
Gibt es einen schönen, tragischen oder überraschenden Moment, der Ihnen in Erinnerung bleiben wird?
Ratayczak: Einen tragischen Moment gar nicht. Das Überraschende war das Wetter beim „Schoduvel“. Das hat es noch nie gegeben, dass es so ein tolles Wetter war und das hat auch die große Zahl der Zuschauer widergespiegelt.
Ende ist Anfang - Gibt es schon Pläne für die nächste Session?
Ratayczak: Ja, Pläne gibt es. Es sind auch bereits einige Sachen in Vorbereitung, denn es muss ja alles laufen. Zunächst muss aber erst einmal eine Bestandsaufnahme gemacht werden: Was ist beim Zug kaputt gegangen oder was muss verbessert werden. Wir müssen also kritisieren. Das wir gut sind, das wissen wir. Aber wir wollen natürlich auch Kritiken hören, damit wir die wenigen Sachen auch noch verbessern können, die bei uns nicht gelaufen sind.
Wieviel Wehmut empfinden Sie jetzt, wie sehr sind Sie froh, dass es vorbei ist?
Ratayczak: Ich glaube, das ist halbe-halbe. Wehmut, ja, es hört jetzt erst einmal auf. Aber, auf der anderen Seite hatten wir viele Veranstaltungen. Daher sagt man jetzt schon: Es reicht erst einmal, zwei, drei, vier Tage! Dann geht es wieder weiter.
Machen Sie jetzt Urlaub?
Ratayczak: Nein, ich mache keinen Urlaub. Ich relaxe ein wenig zu Hause. Da kann ich auch sehr gut entspannen. Dann geht es weiter und irgendwann im Sommer, dann werde ich in den Urlaub fahren.
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