Braunschweig. Jahrzehntelang befand sich ein Matrosenanzug in einem Privatbesitz in Wunstorf. Das besondere: Es war der Anzug vom letzten Braunschweigischen Erbprinzen Ernst August. Nun gelangte das Stück durch eine Schenkung in die Museumssammlung des Braunschweiger Schloss Museums.
Recht niedlich ist er anzuschauen, der Neuzugang in die Sammlung des Schlossmuseums Braunschweig aus Privatbesitz: Es handelt sich um einen kleinen Matrosenanzug aus einfacher Baumwolle für ein zirka siebenjähriges Kind. Derartige Anzüge waren seit Mitte des 19. Jahrhunderts klassenübergreifend die bevorzugte Mode für Jungen. Auf den zweiten Blick wird durch die Initialen „EA“ seines einstigen Trägers die Verbindung zur Geschichte des Herzogtums Braunschweig deutlich: Es handelt sich um den Anzug des letzten Braunschweigischen Erbprinzen Ernst August, der im Residenzschloss geboren, nach dem Ende der Monarchie 1918 den größten Teil seiner Kindheit in Österreich verbrachte.
Helga Heyner aus Wunstorf hat das Kleidungsstück über Jahrzehnte verwahrt und nun dem Schlossmuseum als Schenkung übergeben. Sie erhielt es als Erbschaft ihrer Mutter, die eine enge Bekannte der letzten Braunschweigischen Herzogin Victoria Luise war.
Privates Engagement gern gesehen
„Das noch junge Schlossmuseum ist besonders auf derartiges privates Engagement angewiesen, da es derzeit nur über eine sehr kleine eigene Sammlung verfügt“, berichtet Museumsleiterin Dr. Ulrike Sbresny, „wir möchten aber durchaus den Aufgaben des Sammelns und Bewahrens, die für Museen von großer Bedeutung sind, in der Zukunft stärker nachkommen.“ Das neue Sammlungsstück wird bereits in der kommenden Sonderausstellung „Victoria Luise – ein Leben, zwei Welten“ zu sehen sein.
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