Schimmel im Stadtarchiv

von Robert Braumann


| Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Im Rahmen der geplanten Abgabe von Bauakten kriegszerstörter Objekte an das Stadtarchiv, sind dort Auffälligkeiten an den Altakten festgestellt worden. Es wurde eine Schadstoffuntersuchung angeordnet. Das Ergebnis: Viele Akten vor Ort sind mit Schimmelpilzen kontaminiert.




Ein Gutachter stellte fest, dass eine Benutzung zum gegenwärtigen Zeitpunkt, also ungereinigt, nicht möglich ist. Es besteht eine gesundheitliche Gefährdung, wenn man ungeschützt mit den Akten in Kontakt kommt. Die Verwaltung untersagte als Sofortmaßnahme die weitere Nutzung der Objekte. Aktuell erfolgt ein Zugriff auf Altakten nur in extremen Notfällen unter Beachtung der Einhaltung notwendiger Schutzmaßnahmen wie Handschuhe und Mundschutz. Kein Zustand der dauerhaft aufrecht erhalten bleiben kann. Vor allem, da Akten für die Bearbeitung der laufenden Antragsverfahren benötigt werden. Es muss also schnell etwas passieren, auch um Bauvorhaben nicht zu verzögern. Deshalb wurde eine gutachterliche Untersuchung der Raumluftbelastung des Aktenlagers im 6. OG des Dienstgebäudes Langer Hof 8 in Auftrag gegeben. Dabei soll auch geklärt werden, ob die Reinigung sinnvoll ist oder es gleich zu einer Digitalisierung der Daten kommen soll.

Entscheidung im Rat


Aufgrund der fast täglichen Zugriffsnotwendigkeit auf die Altaktenbestände durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Dienststellen der Verwaltung und der um Akteneinsicht nachfragenden Bürgerinnen und Bürger, muss das Problem zeitnah gelöst werden. Deshalb hat der Rat in seiner letzten Sitzung für die schnelle Wiederherstellung der Daten 300.000 Euro bereitgestellt. Rainer Keunecke (Pressestelle Stadt Braunschweig) versichert gegenüber BraunschweigHeute.de: "Die Verwaltung arbeitet mit Hochdruck daran, die Akten im Archiv des städtischen Referats für Bauordnung schnellstmöglich wieder einsehbar zu machen und zur Verfügung stellen zu können. Es kann aber leider nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Verzögerungen bei der Bearbeitung von Bauanträgen, die sich insbesondere auf Bauen im Bestand (z. B. bei Nutzungsänderungen bestehender Gebäude) beziehen, kommt." Woher der Schaden kommt, das ist bisher nicht geklärt.