Schloss-Spektakel abgesagt - Das endgültige Aus droht

Das dreitägiges Festival mit über 100 internationalen Künstlern am Schloss Richmond kann auch 2025 nicht stattfinden, vielleicht sogar nie wieder.

Auch dieses Jahr wird es kein Schloss-Spektakel geben.
Auch dieses Jahr wird es kein Schloss-Spektakel geben. | Foto: Kulturzelt Braunschweig e.V.

Braunschweig. Nach "über zehn Jahren intensiver Aufbauarbeit" teilt der Verein Kulturzelt Braunschweig e.V. in einer Pressemeldung mit: Das Schloss-Spektakel am Schloss Richmond kann dieses Jahr nicht stattfinden. Wie und ob es weitergeht ist ungewiss. Alle bereits gekauften Tickets werden selbstverständlich erstattet.



Was 2015 klein begann, habe sich über Jahre hinweg zu einem der bedeutendsten und beliebtesten Kulturereignisse in der Region entwickelt: ein dreitägiges Festival, das mit über 100 internationalen Künstlern, einem riesigen Mitmach- und Familienprogramm und dem größten Feuerwerk der Region Jahr für Jahr Tausende begeistert habe – ein Format, das in dieser Form in Norddeutschland einzigartig sei, so die Veranstalter. Auf die Beine gestellt worden sei das Kleinkunstfestival fast ausschließlich durch ehrenamtliches Engagement.

Hunderte Freikarten an sozial Benachteiligte


Gleichzeitig sei das Schloss-Spektakel auch ein soziales Projekt: "Jedes Jahr haben wir hunderte Freikarten an sozial benachteiligte Einrichtungen, Familien und Institutionen vergeben, um Kultur für alle zugänglich zu machen und eine kulturelle Teilhabe zu fördern. Auch das wird es nicht mehr geben", heißt es in der Pressemitteilung.

Bereits 2024 habe man aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten das Schloss-Spektakel absagen müssen. Um die Finanzierung zu sichern, habe man sich dazu entschieden, das Festival alle zwei Jahre stattfinden zu lassen. "In den letzten Jahren haben wir deshalb alles unternommen, um die Finanzierung für die Zukunft zu sichern: Wir haben Anträge bei der Stadt, dem Kulturamt, Stiftungen und dem Land Niedersachsen gestellt sowie Gespräche mit dem Oberbürgermeister, Sponsoren, Fraktionen, der Wirtschaftsförderung und der obersten Landesbehörde geführt – leider ohne die notwendigen Ergebnisse", so die traurige Bilanz.

"Gesellschaftliche und politische Bereitschaft fehlt"


Es sei ernüchternd: Ein Format, das mit so viel Herzblut über mehr als ein Jahrzehnt aufgebaut wurde, könne nicht stattfinden, weil die gesellschaftliche und politische Bereitschaft fehle, es zu unterstützen. Wie es mit dem Schloss-Spektakel in der Zukunft weitergehe, sei ungewiss. "Für uns ist es sehr traurig, festzustellen, dass all die Arbeit, das Engagement und die Leidenschaft letztlich nicht genug waren, um das Projekt zu realisieren", beklagen die Veranstalter.

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