Braunscchweig. Vom 3. bis 5. April 2017 hat der sechste Bundesfachkongress Interkultur unter dem Motto „Land in Sicht – Interkulturelle Visionen für heute und morgen“ in Braunschweig stattgefunden. 354 Teilnehmer aus der gesamten Bundesrepublik waren dazu angereist.
Darunter Experten aus den Bereichen Kultur, Kunst, Bildung sowie viele weitere Interessierte. Parallel zur Themenwoche Interkultur des Staatstheaters Braunschweig diskutierte der Kongress die Perspektiven einer vielfältigen Gesellschaft. „Der Ansatz der Interkultur in der Kulturpolitik greift die demografische Realität auf und sucht nach Antworten, wie wir in einer immer bunter werdenden Gesellschaft einen Austausch über kulturelle Grenzen hinweg finden. Denn mittlerweile hat jede fünfte Person, die in Deutschland lebt, einen sogenannten Migrationshintergrund“, so die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić. Sie freue sich über den positiven Verlauf des Bundesfachkongresses.
„Der mehrdeutige Titel „Land in Sicht“, knüpft sowohl an die Situation der Menschen an, die den Mut aufbringen, das Mittelmeer zu überqueren, um nach Europa zu kommen und hier eine neue Heimat zu finden, als auch an die Interkulturelle Öffnung im hiesigen Kulturbetrieb, die schon seit vielen Jahren Thema ist“, sagte Tina Jerman vom Sprecherrat des Bundesweiten Ratschlags für Kulturelle Vielfalt, der seit 2006 die Bundesfachkongresse organisiert. Auch die ehrenamtliche Arbeit und der damit verbundene zivilgesellschaftliche Prozess seien wichtige Bestandteile für die Heimatfindung von Zugewanderten.
Empfang der Stadt
Beim Empfang der Stadt Braunschweig betonte Bürgermeisterin Anke Kaphammel, dass Braunschweig im besten Sinne des Wortes eine „Kultur-Landschaft“ sei und für die Bevölkerung unterschiedlicher Herkunft Möglichkeiten biete, die den Potenzialen und Chancen der gesellschaftlichen Diversität Tragfähigkeit verliehen. Insofern sei die Stadt ein hervorragender Ort für diesen Fachkongress.
Drei Tage lang wurden an zahlreichen Kulturorten in Braunschweig Erfahrungen ausgetauscht, angeregt Einsichten debattiert und Ziele für die zukünftige interkulturelle Arbeit definiert. Im Staatstheater eröffnet, verteilten sich die Veranstaltungen am zweiten Tag auf das Landesmuseum, den Roten Saal im Braunschweiger Schloss, das Braunschweigische Stiftungshaus, das Haus der Kulturen und die Brunsviga. Die Kongressteilnehmer/innen stimmten darüber überein, dass Kunst und Kultur gute Brückenbauer für die Begegnung aller sind, die mit wenigen Worten auskommen. In diesem Sinne fand der Kongress mit dem Improvisationstheater Theatersport Berlin und der Kabarettistin Idil Baydar einen humorvollen Abschluss und war auf ganzer Linie ein großer Erfolg.
Ein großer Dank gilt den Förderern, die durch Ihre Unterstützung den Kongress ermöglicht haben: das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, die Stadt Braunschweig, die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, die Stiftung Niedersachsen und das Bundesprogramm „Demokratie leben!“.
mehr News aus Braunschweig