Serie: Braunschweig, deine Straßen – Adolfstraße

von Robert Braumann


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. In unserer wöchentlichen Serie geht es an die Adolfstraße – schon im Jahr 1878 erfolgte die Namensgebung. Sie erinnert an den Braunschweiger Stadtrat und Lackierfabrikanten Anton Adolf Heinrich Bammel (geboren 31. Dezember 1806, gestorben 3.November 1882). Im Dritten Reich wurde die Straße unter dem Namen Loeperstraße geführt (nach dem Reichsstatthalter und Gauleiter v0n Magdeburg-Anhalt, Wilhelm Friedrich Loeper), erhielt 1945 aber wieder die ursprüngliche Bezeichnung. 

Die Adolfstraße verläuft parallel zur Oker. Die Gegend gehörte einst zu den Befestigungsanlagen der Stadt. Erst um 1800 wurde der Bereich tatsächlich bebaut. Es verschwanden die Gärten und es entstanden Wohngebiete außerhalb des einst schützenden Okerarms. In dem Bereich, wo in Braunschweig heute der Löwenwall zu finden ist, stand das Wilhelmbollwerk. Unter anderem waren hier zwei Kanonen zur Verteidigung der Stadt untergebracht. Eine Brücke war nicht vorhanden. Erst um 1880 wurde die Leonhard- und die Ottmerbrücke gebaut.

Berühmte Bewohner


Als ein berühmter Bewohner der Straße ist der Reiseschriftsteller Friedrich Gerstäcker zu erwähnen. Er verstarb am 31. Mai 1872 in den Adolfstraße 45. Er wurde durch seine lebensnahen Schilderungen fremder Länder weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Er wurde auf dem Magnifriedhof begraben. Mehr Informationen zu ihm finden Sie hier.  Dort wo sich heute die Löwen-Apotheke befindet, gab es um 1880 einen Schuttablageplatz.



Die Apotheke ist mittlerweile über 100 Jahre alt und immer noch für Kunden geöffnet. Dazu ist zu erwähnen, dass der Kaufmann Max Jüdel in der Adolfstraße ein Wohnhaus baute und dieses nach seinem Tod der Stadt Braunschweig vermacht wurde. Er machte dabei die Auflage, dass nach seinem Ableben der Oberbürgermeister der Löwenstadt seine Wohnung darin haben sollte. So kam es, dass die Oberbürgermeister Dr. Trautmann und Dr. Böhme vor Ort ein Heim fanden. Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.*

Lesen Sie auch:


Teil 1 – der Bohlweg*
Teil 2 – die Hamburger Straße
Teil 3 – der Madamenweg
Teil 4- Abt-Jerusalem-Straße

Teil 5 – Jasperallee
Teil 6- Schillstraße
Teil 7 – Kastanienallee
Teil 8 – Gliesmaroder Straße
Teil 9 – Holwedestraße
Teil 10 – Husarenstraße
Teil 11 – Rebenring
Teil 12 – Amalienstraße
Teil 13 – Leonhardstraße 


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