Braunschweig. Als am 04.Dezember 1899 die Glocken der Katharinenkirche läuteten, fand sich eine große Trauergemeinde zum Gedenken im Gotteshaus ein. Sie gaben Ferdinand Wilhelm Bertram die letzte Ehre, der wenige Tage zuvor gestorben war. Nach ihm wurde die Bertramstraße benannt.
Bertram wurde am 26.April 1835 in Ottenstein geboren. 1854 begann er sein Studium der Theologie in Göttingen. Bevor er 1866 zum Waisenhaus- und Seminarinspektor in Wolfenbüttel berufen wurde, zog er durch die Lande und ging seiner botanischen Forschung nach. In Wolfenbüttel heiratete er am 02.Oktober 1866 Auguste Sophie Krämer. Die beiden bekamen zwei Kinder. Durch den Tod des Stadtsuperintendanten Sachtleben, wurde in Braunschweig an der St.Katharinen Kirche eine Pfarrstelle frei. Trotz vieler Bewerber setzte sich Bertram durch. Er überzeugte mit seiner frischen, liebenswerten Persönlichkeit und bekleidete damit nun ein arbeitsreiches Stadtpredigeramt. Nebenbei arbeitet er in den folgenden Jahren als Religionslehrer und auch der Botanik blieb er treu. Er veröffentlichte sogar eine Schulbotanik unter dem Titel: "Tabellen zum leichten Bestimmen der in Norddeutschland häufig wildwachsenden und angebauten Pflanzen mit besonderere Berücksichtigung der Ziergewächse nebst Aufführungen über die wichtigsten ländlichen Culturpflanzen." Bertram erhielt für seine Tätigkeiten viele Auszeichnungen, darunter das Ritterkreuz 1.Klasse. 1899 begann er zu kränkeln, suchte Heilung und Erholung in Davos, doch diese wurde ihm nicht mehr zu Teil. Er verstarb nach seiner Rückkehr am 01.Dezember 1899 in Braunschweig.
In der Bertramstraße befand sich zudem eine Konservenfabrik, Inhaber war Max Koch. Hier wurde neben Bohnen und Erbsen, auch der berühmte Braunschweiger Spargel verarbeitet. Die Firma wurde 1881 gegründet. Im Jahr 1905 wurden im Unternehmen sieben Millionen Konserven produziert. 290 Menschen arbeiteten zur Hochzeit in dem Betrieb. Die Firma zog in den 1950er Jahren in die Karl-Schmidt-Straße um. 1964 wechselte der Firmensitz nach Wolfsburg.*
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Teil 6- Schillstraße
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Teil 8 – Gliesmaroder Straße
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Teil 10 – Husarenstraße
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