Braunschweig. Die Broitzemer Straße führte einst von Braunschweig direkt nach Broitzem, einem kleinen Dorf im Südwesten der Löwenstadt. Das Dorf wurde bereits 1934 zum Teil eingemeindet. 1974 dann komplett.
Erste Erwähnungen nennen den Ort "Brochem" (1160), weitere Namen sind "Brotseim" (1179) und 1552 Broitzem. Woher der Begriff stammt ist unklar, er könnte sich auf den Personennamen Broth bezogen haben. Das alte Kirchdorf lag nach alten Beschreibungen rund 1,5 Stunden von Braunschweig entfernt. Um 1800 zählte man vor Ort, außer der Kirche, neun Ackerhöfe, zwei Halbspännerhöfe, 15 Kothöfe, 15 Brinksitzersteller und rund 400 Einwohner. In der frühen Zeit wurde auf den Feldern überwiegend Flachs und Cichorien angebaut. Aus dem nahegelegenen Fuhsekanal wurde zudem Lehm abgebaut und auf dem Wasserweg nach Braunschweig gebracht. Im Jahr 1844 wurde die Bahnlinie Magdeburg-Braunschweig-Hannover eröffnet und der Ort erhielt einen eigenen Bahnhof. Kurze Zeit später (1865)
Die Waldorfschule nutzt heute das Gelände des ehemaligen Fliegerhorstes. Foto: Stadt Braunschweig, Fachbereich Stadtplanung und Umweltschutz, Abt. Geoinformation
entstand in Broitzem eine Zuckerfabrik, sie schloss 1959. Sie stand unmittelbar an der Eisenbahnstrecke. Zwischen dem Madamenweg und der Broitzemer Straße befanden sich zudem einst sechs Ziegeleien. Im Jahr 1916 plante die Militärverwaltung in der Nähe von Broitzem einen Fliegerhorst anzulegen. Der erste vollwertige Flugplatz Braunschweigs wurde dann 1916 vom Militär geschaffen (südlich der Broitzemer Straße). Er wurde später auch von den Nationalsozialisten genutzt und war Ziel der Angriffe durch die Allierten. Die Waldorfschule, seit 1976 in Braunschweig, zog 1981 auf das Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts um.
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Teil 4: Abt-Jerusalem-Straße
Teil 5: Jasperallee
Teil 6: Schillstraße
Teil 7: Kastanienallee
Teil 8: Gliesmaroder Straße
Teil 9: Holwedestraße
Teil 10: Husarenstraße
Teil 11: Rebenring
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Teil 14: Adolfstraße
Teil 15: Alerdsweg
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