Serie: Braunschweig, deine Straßen – Hennebergstraße

von Robert Braumann


| Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Die Hennebergstraße liegt am Bürgerpark und ist nach Wilhelmine Henneberg (geboren 1824, gestorben 1886) benannt. Sie war die Enkelin des Präfekten Ludwig Henneberg und Schwester des Malers Rudolf Henneberg. Alle drei Familienmitglieder sind eng mit der Braunschweiger Stadtgeschichte verbunden.

In Gedenken an ihren Bruder gründete Wilhelmine das Rudolfstift. Hier wurden mittellose Mädchen im christlichen Geiste erzogen. Es wurde 1887 eröffnet. Ihr Vermögen und ein Grundstück im Bereich der heutigen Hennebergstraße, vermachte Wilhelmine der Stadt Braunschweig. Es sollte als finanzieller Grundstock für das Rudolfstift genutzt werden. Dieses ist im übrigen heute ein Altenheim und steht in der Rudolfstraße 21. Diese Straße und der Rudolfplatz, sind nach dem Maler Rudolf Henneberg benannt. Besonders sein Hauptwerk "Die Jagd nach dem Glück", fand zur Fertigstellung im Jahr 1868 große Beachtung. Seine Werke beschäftigen sich überwiegend mit historischen oder literarischen Themen.

Rettung für den Burglöwen


Bleibt noch ein Blick auf Ludwig Henneberg. Er wurde 1748 in Braunschweig geboren. Seine Tätigkeiten als Präfekt waren ein Segen für die Stadt Braunschweig.



Er verstand es einige der bedrückende Maßnahmen der Besatzer während der Braunschweiger Franzosenzeit abzumildern. In der Folge der Niederlage Preußens in der Schlacht bei Jena (1806), war Braunschweig von 1806 bis 1814 von napoleonischen Truppen besetzt. In dieser Zeit rettete Henneberg zum Beispiel den Braunschweiger Burglöwen davor eingeschmolzen zu werden. Ludwig Henneberg starb im  Jahr 1812.

Die Nähe zum Park


Die Hennebergstraße grenzt an den Bürgerpark. Die Idee zur Gestaltung einer öffentlichen Parkanlage in diesem Bereich, entwickelte der Gartenarchitekt Kreiß im Jahre 1868. Im Jahr 1886 wurde mit dem Projekt begonnen.



Während der Kriegsjahre ist der Park mehrfach schwer von Bomben getroffen worden. Besonders die kunstvoll gestalteten Parkbrücken traf es schwer und viele wurden zerstört. Heute nutzen die Braunschweiger den Park für Spaziergänge und zur Erholung. Durch nachträglich geplante Spiel- und Liegeflächen im Nordwesten und Westen, ist er gerade im Sommer sehr beliebt. In den nächsten Jahren soll der Park saniert werden. Es stehen einige Arbeiten an (BraunschweigHeute.de berichtete).

Verfolgung der Juden


Während der Reichspogromnacht (9. und 10. November 1938),



kam es auch in Braunschweig zu antijüdischen Gewalttaten. SA und SS zerstörten und plünderten Geschäfte, Häuser und Wohnungen. Viele Juden wurden verhaftet und in das KZ Buchenwald deportiert. Am 30. April 1939 hob ein Reichsgesetz den gesetzlichen Mieterschutz für Juden auf.Viele verloren ihre Wohnungen und mussten in eines der Braunschweiger "Judenhäuser" umziehen



. Mehr Infos zu dem Häusern finden Sie hier. Eines davon stand in der Hennebergstraße 7. Das vierstöckige Wohnhaus wurde 1894 errichtet und ist bis heute erhalten. Stolpersteine erinnern an die jüdischen Familien Guhrauer und Jondorf, die in dem Gebäude wohnten.*


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Teil 8 – Gliesmaroder Straße
Teil 9 – Holwedestraße
Teil 10 – Husarenstraße
Teil 11 – Rebenring
Teil 12 – Amalienstraße
Teil 13 – Leonhardstraße
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