Braunschweig. Die Straße wurde nach Ulrich von Hutten benannt, einem deutschen Ritter aus Franken, der außerdem als hervorragender politischer Schriftsteller galt. Er war ein bedeutender Satiriker und Kriegsberichterstatter seiner Zeit.
Er stellte sich gegen die Papstkirche, war führender Humanist, Reformator und mehrmals Verfolgter - kurzum, eine schillernde Persönlichkeit des 16. Jahrhunderts. Er wurde 1488 bei Fulda geboren. Anfänglich kam er in das Stift zu Fulda und sollte dort zum Geistlichen erzogen werden. Doch er sah seine Zukunft eher in der wissenschaftlichen Betätigung oder in einem hohen Staatsamt. Ohne das Wissen seiner Eltern, verließ er die Einrichtung im Jahr 1505 und studierte in Köln, später in Erfurt Latein und Griechisch. Er schloss sich dem Gelehrten Rhagius an, wirklich beeinflusst wurde er aber erst danach, durch den Philosophen Mutianus Rufus. Im Jahr 1509 trieb es den jungen Hutten in die Ferne, nach Stationen in Frankfurt an der Oder und Leipzig, kam der Ruhelose schließlich im Jahr 1512 nach Pavia. Nachdem die Stadt erobert wurde, schloss er sich notgedrungen den Reihen der kaiserlichen Landknechte an. Es erschienen seine ersten national motivierten Mahnschreiben an Kaiser Maximilian und die deutschen Fürsten. Sie sollten den Krieg in Italien fortsetzen. In den folgenden Jahren entwickelte er sich als Verteidiger des Humanismus, er kämpfte mit den Waffen der Satire und gab seiner Gegner der Lächerlichkeit preis.
Hohe Ehre
Als er 1517 nach Deutschland zurückkehrte, setzte ihm Kaiser Maximilia den Lorbeerkranz auf, verlieh ihm den goldenen Ring, ernannte ihn zum Dichter und zum Universitätsredner. Er stand zudem unter dem Schutz der Kaisers. Fortan war für Hutten der Kampf gegen Rom, für das aus seiner Sicht ausgebeutete deutsche Vaterland, das Wichtigste. Hutten verfasste Aufrufe an die deutsche Nation, sich dem Kampf gegen die Kurtisanen anzuschließen. Von den Zeitgenossen wurde er deshalb, trotz inhaltlicher Differenzen, an die Seite Luthers gestellt. Schon bald beschwerte man sich aus Italien, über die Lästereien des Dieners Hutten und bedrohte ihn. Leo X forderte, dass die Frechheiten aufhören müssten. Immer wieder setzte der Dichter Spottbriefe und Sendschreiben ab, solange bis er das Land verlassen musste, die Gefahr für sein Leben wurde zu groß. Er ging nach Basel. Dort erlag er wenig später einer Krankheit, die man seinem ausschweifenden Lebensstil zuschreibt. Er starbt in den letzten Tagen des Augustes im Jahr 1523. Seine Idee, Deutschland politisch und kirchlich neu zu gestalten, starb mit ihm.*
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