Serie: Braunschweig, deine Straßen – Katharinenstraße

von Robert Braumann




Braunschweig. Die Katharinenstraße verläuft parallel zum Rebenring, nahe der TU trifft man hier viele Studenten, die sich auf dem Weg in die Mensa befinden. Ihren Namen hat diese Straße vom Katharinenfriedhof, der noch heute als Parkanlage zu erkennen ist, wodurch auch die Bezeichnung Mensapark üblich wurde. Das Areal ist 0,67 Hektar groß.

Im 18. Jahrhundert gab es in der Löwenstadt 20 Friedhöfe. Nach und nach gingen die Gemeinden dazu über, sich neue Friedhöfe vor den Stadttoren anzulegen. So kam die Katharinengemeinde an die Katharinenstraße. Zum ersten Mal wird dieser im Jahr 1706 erwähnt. Erst 1771 kam die erste Erweiterung des Geländes an der Friedhofstwete, wie die Straße zunächst hieß. Über die Jahre erwarb man immer weitere Gärten vor Ort und vergrößerte das Areal sukzessive, außerdem tauschte man ein Areal mit der Andreasgemeinde, die auch vor Ort eine Ruhestätte hatte. Mit der Einweihung des Braunschweiger Zentralfriedhofs  am 1. Oktober 1887 wurden die alten dezentralen Friedhöfe nicht mehr benötigt und nach und nach geschlossen. Nachdem die Ruherechte erloschen waren, wurden viele Gräber eingeebnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf dem westlichen Teil des Geländes die Mensa errichtet.

Grabsteine erzählen oft Geschichten. Bei der Umgestaltung des Katharinenfriedhofs, wurde ein Grabstein mit einer besonderes tragischen Geschichte gerettet. Die Aufschrift beschreibt, dass ein Elternpaar sieben Kinder verlor. Die Aufschrift endete mit dem Satz: "Nichts auf dieser Welt nimmer mehr sie erfreuen. Sie wünschen sich ins Grab und nimm ihr Trauer ab, um bei der Konder, bei Jesu zu sein." Es handelte sich um das Ehepaar Ritzau, der diese Tragödie widerfuhr.

In der Hand von Studenten


Eine weitere erwähnenswerte Einrichtung wurde an der Ecke Katharinenstraße, Hamburger Straße eröffnet. Das Taubstummeninstitut. Auf dem Grundstück befand sich vor einer Zichorienfabrik. 1828 wurde diese umgebaut und gab 23 Menschen Platz. Die kostenlose Versorgung übernahmen Dr. Mansfeld und der Wundarzt Hagemann. Später zog die Taubstummenanstalt zur Wolfenbüttler Straße, 1928 zur Charlottenhöhe. Heute ist die Katharinenstraße fest in der Hand von Studenten.*

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