Braunschweig. Um den Namen der Kröpelstraßen ranken sich einige Legenden. Ganz geklärt ist der Ursprung nicht. Immer wieder tritt die Vermutung auf, dass Handelsleute in diesem Bereich von Braunschweig gelebt haben, die körperliche Gebrechen hatten und als Krüppel galten.
Diese These soll dadurch gestützt werden, dass sich in einem Giebelbild an der Andreaskirche verkrüppelte Menschen zu Jesus Füßen befanden. Diese Darstellung wurde aber von Historikern auch wieder verworfen, sie gehen einfach von schlecht ausgeführten Arbeiten aus. Dadurch entstünde dieser eigentlich ungewollte Anschein. Ganz geklärt ist alles bis heute nicht.
Die ursprüngliche Bebauung an der Kröppelstraße bestand überwiegend aus Fachwerkhäusern, die im zweiten Weltkrieg aber zerstört wurden. Lediglich die Liberei und die Andreaskirche waren aus Stein und befinden sich auf der Nordseite. Die Liberei gilt als ältester freistehender Bibliotheksbau nördlich der Alpen. Mit dem Bau wurde 1422 begonnen. Saniert wurde das Gebäude 1963, auch hier hatte es Schäden durch Bombenangriffe gegeben. Die Liberei ist das einzige Zeugnis mittelalterlicher Backsteingotik in der Stadt . Die Ursprünge von St. Andreas gehen wahrscheinlich auf einen Saalkirchenbau um das Jahr 1160 zurück. Auch die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Es erfolgte immer wieder Sanierungen. In den Jahren 2006 und 2007 wurden zum Beispiel die Türme der umfangreich saniert. So wurden am Nordturm rund 100 Einschusslöcher sowie Risse im Mauerwerk entfernt. Ebenfalls an der Kröppelstraße findet sich die Alte Waage. Mit einer Höhe von 21 Metern das größte Fachwerkhaus der Stadt. Ursprünglich im Jahr 1534 als Speicher- und Waagehaus gebaut, kam es zur kompletten Zerstörung im Krieg. Erst 1991 wurde mit der Rekonstruktion begonnen. Dabei wurden die originalen Baupläne verwendet.
Zusatzinfo: Der Schriftsteller Wilhelm Raabe lässt seinen Roman "Der Hungerpastor" unter anderem in der Kröppelstraße spielen.*
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