Braunschweig. Petritorwall, Radeklint, Jasperallee und, und, und… Eine Stadt hat naturgemäß viele Straßen und hinter den Namen stecken oft spannende Geschichten. Im vierten Teil unserer Serie widmen wir uns der Abt-Jerusalem-Straße.
Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem (geboren 22. November 1709 in Osnabrück, gestorben 2. September 1789 in Braunschweig), wurde besonders unter dem Namen "Abt Jerusalem" bekannt. Er war ein deutscher protestantischer Theologe. Seine Kindheit verbrachte er in Osnabrück. Nach dem Tod des Vaters nahm er ein Studium der Theologie in Leipzig und Wittenberg auf. Dort legte er 1731 die Magisterprüfung ab. Im Jahr 1742 folgte er dem Ruf an den Braunschweiger Hof. Jerusalem wurde Hofprediger und erzog dazu den Erbprinzen Karl Wilhelm Ferdinand. 1752 wurde er zum Abt des Klosters Riddagshausen.
In der Nähe der Universität
Er war Initiator und Mitbegründer des 1745 gegründeten Collegium Carolinum. Das war ein Vorläufer der Technischen Universität Braunschweig, die heute natürlich allen bekannt sein dürfte. Als Berater Herzog Karls des Ersten konnte Jerusalem erheblichen Einfluss auf die Bildungspolitik des Herzogtums nehmen. Folglich liegt die Straße in der Nähe der Hochschule. Sie verläuft zwischen Fallersleber-Tor-Wall und Gaußstraße. Zusatzinfo: Im Schlossgarten Vechelde befindet sich zudem ein Abt-Jerusalem-Monument, es zeigt wie angesehen der Abt in Braunschweig war. Er hatte insgesamt fünf Kinder. Von diesen ist sein Sohn Karl Wilhelm aus tragischen Hintergründen zu Berühmtheit gelangt. Im Jahr 1772 beging dieser Selbstmord und diente Goethe als Vorlage zum Roman "Die Leiden des jungen Werthers". Jerusalem wurde in der Klosterkirche Riddagshausen begraben. Er gilt als einer der wichtigsten deutschen Aufklärungstheologen.*
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Teil 2 - die Hamburger Straße
Teil 3 - der Madamenweg
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