Braunschweig. Mit dem Wohnstandort Ölper nimmt die Stadt Braunschweig am 5. Mai ihre siebte Unterkunft für geflüchtete Menschen in Betrieb. Die Einrichtung war im Zuge der Umsetzung des vom Rat der Stadt beschlossenen dezentralen Standortkonzepts als eine von insgesamt acht Unterkünften für Geflüchtete errichtet, bislang allerdings aufgrund freier Kapazitäten an das Studentenwerk OstNiedersachsen vermietet worden. Nun wird die Unterkunft neben den Standorten Melverode, Bienrode, Gartenstadt, Gliesmarode, Lamme und Hondelage als zusätzlicher Wohnstandort für Geflüchtete benötigt. Dies berichtet die Stadt Braunschweig.
Ein Grund hierfür sei die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt in Braunschweig, die dazu führe, dass an den Wohnstandorten für Geflüchtete nicht die ursprünglich erwartete Fluktuation bei den Bewohnerinnen und Bewohnern stattfindet. Auch Personen, für die die Stadt Braunschweig als Kommune nicht weiter zur Unterbringung in einer Gemeinschaftsunterkunft verpflichtet wäre, da sich der Asylstatus geändert habe, würden regelmäßig keine Wohnung außerhalb der Wohnstandorte finden. Zusätzlich zu den weiteren Zuweisungen der Landesaufnahmebehörde (LAB) seien auch ehemals unbegleitete minderjährige Geflüchtete, die ihre stationären Jugendhilfemaßnahmen beendet hätten, auf einen Platz in den Wohnstandorten angewiesen, da auch dieser Personenkreis nur schwer eine eigene Wohnung fände.
Maximalbelegung mit 100 Personen
Der Wohnstandort Ölper kann mit maximal 100 Personen belegt werden. Jedem Bewohner und jeder Bewohnerin stehen bei Vollbelegung rechnerisch eine Wohnfläche von 10 Quadratmetern sowie Anteile an der Gemeinschaftsfläche zur Verfügung. Je nach Zuweisungen des Landes Niedersachsen werde auch an diesem Standort versucht, die Bewohnerstruktur mit Paaren, Familien und allein reisenden Personen und Nationalitäten gemischt zu gestalten. Nach den bisherigen Erfahrungen an den sechs Wohnstandorten für Geflüchtete habe sich eine solche Struktur als für das Zusammenleben positiv erwiesen.
Das Gebäude wurde bau- und kostengleich zu den anderen Wohnstandorten in Massivbauweise errichtet. Der Wohnstandort ist zweigeschossig um einen Innenhof gebaut. Außen herum befinden sich Rasenflächen. Vor Ort werden ein Sozialarbeiter und ein Unterkunftswart in Vollzeit sowie eine Verwaltungskraft in Teilzeit tätig sein. Ergänzend wird ein Sicherheitsdienst sicherstellen, dass außerhalb der Dienstzeiten der Beschäftigten Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung stehen.
Erfreulich sei aus Sicht der Stadt, dass sich, wie an den anderen Wohnstandorten, auch in Ölper bereits ein Netzwerk aus Ehrenamtlichen zu gründen beginne, das die geflüchteten Menschen, die neu in den Ortsteil ziehen, unterstützen werde. Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie werde es erstmalig leider nicht möglich sein, für die anwohnende Bevölkerung vor Ort und weitere Interessierte einen Tag der offenen Tür zu veranstalten.
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