Braunschweig. In der Saison 2015 wird Soli Deo Gloria – Braunschweig Festival wieder einmal international namhafte Künstler und attraktive Programme im Braunschweiger Land präsentieren. Schwerpunkt ist ein Openair Gala-Konzert am 11. Juli, das das Festival, das vom 19. Juni bis zum 11. Juli stattfindet, beschließen wird.
Am 11. Juli gastiert die international bekannte, lettische Mezzosopranistin Elīna Garanča mit italienischen und französischen Opernarien vor dem Schloss Wolfsburg innerhalb des Openair Gala-Konzertes. Sie wird begleitet vom Philharmonic Volkswagen Orchestra unter der Leitung des Dirigenten Karel Marc Chichon. Ein einmaliger kultureller Höhepunkt, der auch 2015 die künstlerische Qualität des Festivals unterstreicht. Des Weiteren zu Gast im Sommer 2015 sind herausragende Solisten und Ensembles: das Ensemble Collegium Vocale Gent, der Dirigent Philippe Herreweghe, der Schauspieler Klaus Maria Brandauer, das Duo Alexander, der Klarinettist Matthias Glander, der Organist Matthias Eisenberg, das Kammerorchester Basel, der Dirigent Trevor Pinnock, die Pianistin Ragna Schirmer, die Jazzband Händel@Hammond, der Filmpianist Matan Porat und der Künstler Erwin Wurm. Es werden unter anderem Kompositionen von Georg Friedrich Händel, Felix Mendelssohn Bartholdy, Wolfgang Amadeus Mozart, Carl Maria von Weber, César Franck, Heinrich Joseph Baermann, Ludwig van Beethoven, Jacques Offenbach, Peter I. Tschaikowsky, Johann Strauß, Frédéric Chopin und Johann Sebastian Bach in sieben Konzerten und in ebenso vielen historischen Veranstaltungsräumlichkeiten erklingen. Dramaturgisch interessant der Wechsel von Kammermusik- und Orchesterkonzerten.
Johann Sebastian Bachs "Johannes-Passion"
Im Eröffnungskonzert am Freitag, 19. Juni um 20:00 Uhr wird ein internationales Spitzenensemble für historische Aufführungspraxis Johann Sebastian Bachs "Johannes-Passion" BWV 245 im Kaiserdom zu Königslutter zur Aufführung bringen: das Collegium Vocale Gent unter der Leitung des renommierten Dirigenten Philippe Herreweghe, dem großes Lob durch seinen energischen, authentischen und rhetorischen Interpretationsstil zuteil wurde. Das Collegium Vocale Gent wendete als eines der ersten die neuen Erkenntnisse in der Aufführungspraxis der Barockmusik auf Vokalmusik an, wodurch das Ensemble schon nach wenigen Jahren Weltruhm erlangte. Inzwischen wuchs das Collegium Vocale zu einem flexiblen Ensemble mit einem breiten Repertoire. Die deutsche Barockmusik und vor allem die Vokalwerke von Bach bleiben dabei ein Herzstück. Philippe Herreweghe wurde in Gent geboren und kombinierte dort sein Universitätsstudium mit einer musikalischen Ausbildung am Konservatorium. Zur selben Zeit begann er zu dirigieren und gründete 1970 das Collegium Vocale Gent. Er schuf verschiedene Ensembles, mit denen er eine adäquate und gründliche Lesart eines Repertoires von der Renaissance bis zu zeitgenössischer Musik zu geben wusste. Wegen seiner konsequenten künstlerischen Vision und seines Engagements wurde Philippe Herreweghe verschiedentlich geehrt. Zusammen mit dem Collegium Vocale Gent wurde Philippe Herreweghe 1990 zum „Kulturbotschafters Flanderns“ ernannt. Ein Jahr später wurde ihm der Orden des Officier des Arts et Lettre zuerkannt und 2003 empfing er in Frankreich den Titel eines Chevalier de la Légion d’Honneur. Im Jahre 2010 schließlich verlieh die Stadt Leipzig Philippe Herreweghe die Bach-Medaille für seine großen Verdienste als Bach-Interpret.
Kinder- und Familienkonzert mit dem Duo Alexander
Ein Konzert für Kinder und die ganze Familie steht am Sonntag, 21. Juni um 15:00 Uhr auf dem Rittergut Altenrode (bei Schladen) auf dem Programm. Kinder und Familien sind eingeladen zu Pirouetten, Polkas und Polonaisen. Das Duo Alexander präsentiert ein Programm speziell für Kinder von 5-10 Jahren. Alexander Scherf (Violoncello) und Alexander Puliaev (Klavier) sind beide in der Alten Musik verwurzelt. Als Virtuosen sind sie solistisch und in hochkarätigen Ensembles wie Concerto Köln etabliert und konzertieren weltweit.
Wiener Klassik bis Hochromantik in historischer Aufführungspraxis ist das Programm des DUO Alexander. Die Musik mit ihren Geschichten dahinter auch für Kinder erfahrbar zu machen, ihnen mit halsbrecherischen Polonaisen staunende „Ahhhs“ zu entlocken, und sie zum Mitmachen anzuregen, ist Anliegen und Idee ihrer moderierten Mitmach-Programme für Kinder. Die Familienkonzerte sind Erweiterungen der klassischen, ebenfalls moderierten Konzertprogramme von Scherf und Puliaev. Alexander Scherf ist auch durch die „Hörpiraten“ von Concerto Köln ein erfahrener und mitreißender Entertainer für Kinder, Alexander Puliaev ist sein dramaturgisches und musikalisches Gegenüber.
Ein Stummfilm-Klassiker mit Livemusik: Buster Keaton in "Der General"
In einer Kooperation mit dem Internationalen Filmfest Braunschweig präsentiert Soli Deo Gloria am Montag, 22. Juni um 20:00 Uhr im Universum Filmtheater in Braunschweig den Stummfilm- Klassiker „Der General“ mit Buster Keaton. Dazu begleitet den Film musikalisch der interessante Pianist Matan Porat, der sich in den letzten Jahren sowohl als Pianist, als auch als Komponist einen Namen gemacht hat. Zu den Höhepunkten seiner Saison 2014/15 zählen Porats erstes Solo-Rezital in der Wigmore Hall, Festival-Gastspiele beim Heidelberger Frühling und bei „La Folle Journée“ in Frankreich und Japan sowie eine Tournee mit dem SWR Sinfonieorchester unter François-Xavier Roth von Wien über Baden-Baden nach Frankfurt am Main.
Klaus Maria Brandauer in allen Rollen des Sommernachtstraums
Im Lessing-Theater Wolfenbüttel schlüpft am Sonntag, 28. Juni um 17:00 Uhr der österreichische Schauspieler Klaus Maria Brandauer in alle Rollen des Sommernachtstraums. Hierbei handelt es sich um die musikalische Version von Felix Mendelssohn Bartholdy. Es spielt das Kammerorchester Basel unter der Leitung von Trevor Pinnock, den man sowohl als Cembalist als auch als Dirigent auf der ganzen Welt kennt. Mit „The English Concert“, seinem Orchester, das er 1972 gegründet und dann dreißig Jahre lang geleitet hat, war er einer der Pioniere der Aufführungen mit Originalinstrumenten. In der Spielzeit 2013/14 feierte er u. a. in der Wigmore Hall mit dem English Concert das 40. Jubiläum des Orchesters und gab dabei ein Solo Rezital.
Händel & Jazz trifft auf Kunst
In der Festival-Reihe „Bildende Kunst und Musik“ trifft am Samstag, 4. Juli um 18:00 Uhr im Schafstall Bisdorf die international renommierte Pianistin Ragna Schirmer auf den Künstler Erwin Wurm. Ragna Schirmer wird dabei im ersten Teil Suiten und Konzerte von Georg Friedrich Händel solistisch am Klavier vortragen und im zweiten Teil zusammen mit der Jazzband Händel@Hammond auf der Hammond-Orgel vier Orgelkonzerte von Händel spielen. Mit ihren unverwechselbaren Interpretationen genießt die Pianistin höchste Anerkennung. Die Neue Westfälische schrieb über sie: „Schirmers nuancenreiches feingliedriges Spiel leuchtet den Klaviersatz zwischen sensibler Bravour und energischer Noblesse aus, weiß immer wieder auch eigene bezwingende subtile Akzente oder berückend ätherische Klangmomente zu setzen.“ Der österreichische Gegenwartskünstler Erwin Wurm präsentiert dazu seine Kunstobjekte, Skulpturen. Seine Kunst sieht einfach aus, ist aber so raffiniert: Erwin Wurm lässt die Kunstwelt schmunzeln. Und so parodiert Wurm im künstlerischen Detail den heutigen gesellschaftlichen Perfektionismus.
Eine ungewöhnliche Begegnung: Orgel und Klarinette
In der Braunschweiger St. Katharinen-Kirche spielen am Mittwoch, 8. Juli um 21:00 Uhr der Klarinettist Matthias Glander und der Orgelvirtuose Matthias Eisenberg „Orgel und Klarinetten Phantasien“. Es erklingen Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Carl Maria von Weber, Heinrich Joseph Baermann und César Franck. 1983 wurde Matthias Glander von Otmar Suitner an die Staatskapelle Berlin, dem Orchester der Deutschen Staatsoper Unter den Linden engagiert, wo er seit 1985 1. Solo-Klarinettist ist. Im Bayreuther Festspielorchester spielte er als Solo-Klarinettist ebenso regelmäßig wie bei den Berliner Philharmonikern. Neben seiner Arbeit im Orchester pflegt Matthias Glander eine umfangreiche Tätigkeit als Solist und Kammermusiker mit verschiedensten renommierten Orchestern und Kammermusikensembles. Einen wesentlichen Teil seiner Zeit widmet Glander der Ausbildung des musikalischen Nachwuchses.
Openair Gala-Konzert mit Elīna Garanča
Den Schlusspunkt der Saison Soli Deo Gloria 2015 setzt am Samstag, 11. Juli um 20:00 Uhr, das Openair Gala-Konzert mit Elīna Garanča, die „aus der latenten Schizophrenie des Mezzofachs eine ganze Konzertdramaturgie entwickeln kann“. Vor dem Schloss Wolfsburg wird Elīna Garanča aus dem großen italienischen und französischen Opern-Repertoire bekannte Arien singen. Was hat sie nicht alles erreicht! Von ihrem großen Vorbild, der legendären Dame Joan Sutherland, wurde ihr schon mit Anfang 20 eine „glänzende Stimme“ und das Charisma einer „geborenen Diva“ bescheinigt. Und es dauerte nicht lange, da bestätigte sich die Prophezeiung der Sutherland. Elīna Garanča erwarb sich den Ruf einer betörenden Diva, die jedes Publikum in ihren Bann zu ziehen vermag. Das hat sie an nahezu allen großen Bühnen der Welt unter Beweis gestellt.
Begleitet wird die lettische Mezzosopranistin vom Philharmonic Volkswagen Orchestra, das 1949 durch die Mitarbeiter von Volkswagen gegründet wurde und heute aus rund 90 Musikern – zum größten Teil aus professionellen Musikern, Studenten und einigen Mitarbeitern – besteht. Es umfasst neben einem Sinfonieorchester auch ein Blasorchester und eine Big Band. Die Orchestermitglieder des Ensembles treten in erster Linie in Deutschland auf. Zu den bisherigen Konzerthöhepunkten gehörten unter anderem die Mitwirkung bei den Berlinale-Filmfestspielen und die Begleitung der „Tattoos“-Tour von Peter Maffay. Gast-Dirigent wird Karel Marc Chichon sein, einer der aufregendsten jungen Dirigenten, der von der New York Times als „A conductor of genius“ gepriesen wurde. Er begeistert sein internationales Publikum mit seinem Temperament, Leidenschaft und Musikalität. In Anerkennung seiner Verdienste um die Musik, erhob ihn die Königin Elisabeth II von England im Juni 2012 zum „Officer of the Most Excellent Order of the British Empire (OBE)“. Chichon ist seit 2011 Chefdirigent der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, mit der er vor kurzem seinen Vertrag bis 2017 erneuert hat. Zuvor war er u. a. Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Latvian National Symphony Orchestra (2009-2012) und Chefdirigent des Symphonischen Orchesters Graz (2006-2009).
Web 2.0. und Festival-App
Soli Deo Gloria ist im Web 2.0. auf Facebook und Twitter präsent. Darüber hinaus kann man sich Soli Deo Gloria für das iPhone als kostenlose App aus dem iTunes Store herunterladen: https://itunes.apple.com/us/app/solideogloria/id572500245?l=de&ls=1&mt=8.
Kartenvorverkauf 2015 – Vorverkaufsstart: 27. November 2014 ab 9:00 Uhr
Karten für die sieben Soli Deo Gloria-Konzerte vom 19. Juni bis 11. Juli 2015 können ab dem 27. November 2014 ab 9:00 Uhr beim Festival Kartenservice (individuelle Beratung) (01805) 544888* (*14 Cent/Min. aus Festnetz T-Com, Mobilfunkhöchstpreis 42 Cent/Min.) oder (030) 6780111, karten@solideogloria.de, bei der Konzertkasse unter (0531) 16606, über das Internet www.solideogloria.de und bei allen Vorverkaufsstellen, die an das CTS Eventim Vorverkaufssystem angeschlossen sind, gebucht werden.
mehr News aus Braunschweig