Sommerlochfestival und CSD: Planungen nahezu unmöglich

Das Sommerlochfestival und der CSD sollen eigentlich im August stattfinden. Falls es stattfindet, wird jedoch alles anders.

Ob der CSD und das Sommerlochfestival in diesem Jahr stattfinden können, steht in den Sternen. (Symbolbild)
Ob der CSD und das Sommerlochfestival in diesem Jahr stattfinden können, steht in den Sternen. (Symbolbild) | Foto: Sina Rühland

Braunschweig. Die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus lähmen zurzeit das öffentliche Leben. Dies gelte gleichfalls für die Vorbereitungen zum diesjährigen Sommerlochfestival und dem CSD Braunschweig. Das Organisationsteam habe daher laut einer Pressemitteilung entscheiden müssen, dass die für den 7. und 8. August auf dem Schlossplatz geplanten Kundgebungen mit Bühnenprogramm sowie das Straßenfest nicht in der bisher bekannten Form stattfinden können.


Inwieweit andere Teile des Sommerlochfestivals, wie zum Beispiel das Rahmenprogramm, die CSD-Demo oder die Pride- Night, durchgeführt werden, müsse später neu bewertet werden. Eines aber sei klar: der CSD Braunschweig wird in diesem Jahr anders ablaufen, als man ihn bislang kannte. „Aufgrund der ungewissen Lage sind verlässliche Planungen zurzeit schwer, wenn nicht unmöglich“, sagt Björn Waldmann, Sprecher des Festivals.

Folgen sind nicht absehbar


„Eigentlich müssten wir gerade zentrale Programmbestandteile konkretisieren, Verträge mit Gastronomen und Künstlern schließen und die letzten Weichen zur Finanzierung der Gesamtveranstaltung stellen. Da momentan aber niemand den Zeitraum und die weiteren Folgen der geltenden Einschränkungen einzuschätzen vermag, sehen wir uns einem unwägbaren Risiko gegenüber, dass sowohl Folgen für den Trägerverein VSE e. V. hätte als auch das Sommerlochfestival an sich in seiner Zukunft gefährden würde“, ergänzt Waldmann.

Größere Schäden abwenden


Schon seit mehreren Jahren finanziert sich das Sommerlochfestival zu großen Teilen aus Spenden, ergänzt durch Fördermittel des Landes Niedersachsen. Dieses fragile Konstrukt werde nun durch die Corona-Krise zusätzlich erschüttert. Waldmann betont, dass man sich diesen Schritt nicht leicht gemacht habe: „Zum jetzigen Zeitpunkt ist es aber noch möglich, größeren Schaden abzuwenden“.
Dabei habe man 2020 eigentlich einen Grund zum Feiern: das Sommerlochfestival und der CSD Braunschweig findet zum 25. Mal statt, in diesem Jahr unter dem Motto „Werkstatt Zukunft“. „Mit unserem Motto wollten wir nicht nur auf ein Vierteljahrhundert CSD in Braunschweig zurückschauen, sondern gleichfalls dessen Bedeutung für die Zukunft betonen. Für uns stellte sich dabei nicht die Frage, ob es in 25 Jahren noch einen CSD geben müsste, sondern nur wie er aussehen könnte.“

Nun erfordern es die Rahmenbedingungen schon in diesem Jahr, mit viel Kreativität das Beste aus der Situation herauszuholen. „Aber zumindest passt das zu unserem diesjährigen Motto“, gibt sich Waldmann optimistisch. „Schließlich ist das Sommerlochfestival bereits seit 1996 ein Garant für die Sichtbarkeit der queeren Community in Braunschweig – und wir arbeiten weiter daran, dass das auch so bleibt.“


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