SoVD kritisiert Sozialkassen

von Robert Braumann


Symbolbild: A. Ehlers
Symbolbild: A. Ehlers | Foto: regionalHeute.de



Braunschweig. Der Kreisverband Braunschweig des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) berät seine mehr als 5.000 Braunschweiger Mitglieder in allen Fragen des Sozialrechts. Bei Ablehnung von Leistungen wird dazu geraten, sich zur Wehr zu setzen. Dabei wird auf den Fall des geistig Behinderten Harald Mehlhorn verwiesen.

Durch seine mehrfache Behinderung habe der 50- jährige starke Einbußen in der Bewegung, der Haltung und im Gleichgewichtssinn, dazu kam 2012 ein schwerer Arbeitsunfall, der die Einschränkungen verschlimmerte hätte. Seitdem ist Mehlhorn schwer pflegebedürftig und an ein Pflegebett gebunden, da das selbstständige Hinsetzen und Hinlegen für ihn nicht mehr möglich ist. Die Berufsgenossenschaft hatte ihm damals ein Pflegebett genehmigt, das sie ihm jetzt nach einer neuen Untersuchung wieder strich. Mehlhorn und seine Ehefrau wendeten sich an den SoVD in Braunschweig. Doch ein Pflegebett nach Antragstellung wurde abgelehnt und auf andere Leistungsträger verwiesen. "Solche Fälle haben wir immer wieder. Die Versicherten werden zu Spielbällen der Sozialleistungsträger. Jeder versucht die Mitglieder in ein anderes Budget zu schieben", berichtet die Anwältin Olivia Juszczak, die den Fall für den SoVD betreut hat. Letztendlich lehnte die Kasse weiterhin die Übernahme des Pflegbettes trotz der besseren juristischen Argumente ab. Erst kurz vor dem ersten Gerichtstermin wurden die Leistung bewilligt, so der SovD. Juszczak rät jedem, dessen Antrag bei einer Sozialversicherung abgelehnt wird, sich professionellen Rat zu holen und vor einem Widerspruch oder einer Klage nicht zurückzuschrecken. Denn der SoVD in Braunschweig gewinne für seine Mitglieder fast jede zweite Klage vor den Sozialgerichten. Nähere Informationen zum SoVD in Braunschweig gibt es im Internet unter www.sovd-braunschweig.de. Das Beratungszentrum, Bäckerklint 8 (Innenstadt), bietet Montag bis Donnerstag von 9 bis 16 Uhr und Freitag von 9- 12 Uhr die Beratung an. (Tel.: 05 31/480 760, E-Mail: info@sovd- braunschweig.de). Der Mitgliedsbeitrag beträgt höchstens fünf Euro pro Person im Monat.


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