Sprünge auf einer kleinen Welt: MASCOT und die Asteroidenmission


Astroherbst am 19. November 2018 im Haus der Wissenschaft Braunschweig. Foto: Archiv/Thorsten Raedlein
Astroherbst am 19. November 2018 im Haus der Wissenschaft Braunschweig. Foto: Archiv/Thorsten Raedlein | Foto: regionalHeute.de

Braunschweig. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Astroherbst laden das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Haus der Wissenschaft Braunschweig am 19. November um 19 Uhr in die Aula (3. Stock) des Haus der Wissenschaft ein. Dr. Tra-Mi Ho vom DLR-Institut für Raumfahrtsysteme in Bremen berichtet über die Asteroidenmission Hayabusa-2.


Der aktuelle Höhepunkt dieser Mission war das Absetzen des unter Federführung des DLR entwickelten Landemoduls MASCOT auf der Oberfläche des Asteroiden Ryugu am 3. Oktober 2018. Das teilt die Haus der Wissenschaft Braunschweig GmbH mit.

Die große Bedeutung der Asteroiden ebenso wie die der Kometen für das Verständnis der frühen Entwicklung unseres Sonnensystems wurde lange Zeit unterschätzt. Deswegen dauerte es sehr lange, bis erstmals gezielte Missionen zur Erforschung dieser kleinen Körper im Sonnensystem geplant und durchgeführt wurden. Eines der spektakulärsten Projekte der Gegenwart ist die Reise der japanischen Raumsonde Hayabusa-2 zum Asteroiden 162173 Ryugu. Die Mission begann am 3. Dezember 2014 mit dem Start von Hayabusa-2 auf einer H-IIA-Rakete und erreichte nach fast vierjährigem Flug in diesem Herbst ihr Ziel. Das wichtigste Anliegen der Mission besteht darin, mit einem Probensammelrohr Oberflächenmaterial aufzunehmen und schließlich zur Erde zurück zu bringen. Dazu ist jedoch eine vorhergehende nähere Exploration der Oberfläche notwendig. Diese leistete das von den europäischen Partnern der Mission unter Führung des DLR entwickelte Landemodul MASCOT.

Am 3. Oktober 2018 wurde MASCOT von der Muttersonde ausgesetzt und hatte 20 Minuten später den ersten Bodenkontakt, genau im festgelegten Landegebiet. Anschließend bewegte sich MASCOT 17 Stunden lang mit Hilfe eines eingebauten Exzentermechanismus in Sprüngen über die wilde und zerklüftete Oberfläche des Asteroiden, machte hochaufgelöste Bilder und sammelte wissenschaftliche Daten, die es erlauben werden, die geplanten drei Probenentnahmestellen optimal auszuwählen.

Referentin Dr. Tra-Mi Ho leitet die Abteilung „Systementwicklung und Projektbüro“ am Institut für Raumfahrtsysteme des DLR in Bremen. Sie ist verantwortliche Projektleiterin für MASCOT. Ihr wissenschaftliches Team arbeitet eng mit Partnerteams bei der französischen CNES (Nationales Zentrum für Weltraumforschung, Frankreich) und vor allem auch an der TU Braunschweig zusammen.

Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe gibt es unter: https://www.hausderwissenschaft.org/wissens-welle/astroherbst.html.


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