"Sprung nach vorn geschafft" - 2020 entstanden rund 900 Wohnungen in Braunschweig

Bis 2025 sollen bis zu 6.000 weitere Wohneinheiten entstehen.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: pixabay

Braunschweig. 2020 sind in Braunschweig erneut rund 900 neue Wohneinheiten auf den Markt gekommen. So wurden im vergangenen Jahr von Investoren, Privatpersonen, aber auch von Wohnungsbaugesellschaften, darunter der städtischen Nibelungen Wohnbau, insgesamt 896 Wohneinheiten fertiggestellt. Dabei handelte es sich überwiegend um Wohnungen in Mehrfamilienhäusern – gebaut wurden aber auch rund 250 Ein- und Zweifamilienhäuser. Hierüber berichtet die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung.


Im Jahr 2018 wurden in Braunschweig 1.064 Wohneinheiten fertiggestellt - eine Rekordzahl, die zuletzt 1997 geschafft wurde. Im Jahr 2019 waren es 919 Wohneinheiten. Seit 2014 sind mehr als 5.000 neue Wohneinheiten in Braunschweig entstanden. Damit sind zusätzliche Wohnungen gemäß dem im Wohnraumversorgungskonzept 2015 festgestellten Bedarf geschaffen worden. Insgesamt sind über 3.600 Wohnungen im Geschosswohnungsbau errichtet worden; mehr als 2.200 davon in den vergangenen drei Jahren. Zugleich wurden 2020 erneut über 600 Genehmigungen für Wohneinheiten erteilt. Die Verwaltung hat dabei zwischen 2014 und 2020 sogar Baurecht für insgesamt über 6.300 Wohneinheiten geschaffen, die 2020 noch nicht vollständig umgesetzt waren. Damit wurde das Ziel aus dem Wohnraumversorgungskonzept deutlich übertroffen.

"Einen Sprung nach vorn geschafft"



Oberbürgermeister Ulrich Markurth.
Oberbürgermeister Ulrich Markurth. Foto: Alexander Dontscheff



Oberbürgermeister Ulrich Markurth freut sich über diesen Erfolg. "Die Stadt Braunschweig hat auf den großen Bedarf am Wohnungsmarkt der vergangenen Jahre reagiert: Mit der Ausweisung und Entwicklung von Baugebieten und Grundstücken, mit der Schaffung von Baurecht für private Träger im Geschosswohnungsbau und nicht zuletzt mit dem Bau von Wohnungen selbst durch unsere Niwo am Alsterplatz und zusammen mit den anderen beiden Wohnungsbaugesellschaften im Nördlichen Ringgebiet. Das alles brauchte viel Vorlaufzeit, doch nun haben wir in den vergangenen drei Jahren einen echten Sprung nach vorn geschafft. Dies dürfte allmählich für etwas Entspannung auf dem Wohnungsmarkt sorgen. Und wir machen weiter, denn der Bedarf bleibt hoch", so Markurth, der auf die Planungen etwa für die Baugebiete Feldstraße, Trakehnenstraße, Holzmoor-Nord und Wenden-West verwies.


2013 prognostizierten Experten für den Zeitraum von 2014 bis zum Jahr 2020 einen Mehrbedarf von insgesamt 5.000 Wohneinheiten für Braunschweig. Der im letzten Jahr vorgelegten neuen Wohnungsbedarfsprognose bis 2030 zufolge ist auch in den nächsten Jahren von einem anhaltend hohen Wohnungsbedarf auszugehen. Deshalb ist für Oberbürgermeister Markurth klar: "Uns ist es wichtig, sowohl den Bestand an preiswerten Wohnungen zu sichern und auszubauen als auch für Neubauprojekte Planungssicherheit zu geben."

6.000 weitere Wohnungen bis 2025


Es soll daher bis 2025 nochmals Planungsrecht für 6.000 zusätzliche Wohneinheiten geschaffen werden. Markurth: "Um als Stadt die Möglichkeiten des Baugesetzbuches und des soeben vom Bundestag beschlossenen Baulandmobilisierungsgesetzes zu nutzen, hat der Rat am 23. März den Baulandpolitischen Grundsatzbeschluss gefasst. Er soll dazu dienen, preisdämpfend auf den Boden- und Wohnungsmarkt einzuwirken, wieder einen Bodenvorrat anzulegen, um mehr Entwicklungsoptionen zu haben und die Stadtentwicklung gezielter steuern zu können." Es sei ihm ein wichtiges Anliegen, an dem Anteil von 20 Prozent für die Schaffung neuer Wohneinheiten mit Mietpreis- und Belegungsbindung in Bebauungsplanverfahren weiterhin festzuhalten und eine praktikable Lösung zu finden, wie zusätzlicher Wohnraum auch im mittleren Preissegment geschaffen werden kann.

6.400 Wohneinheiten in zehn Jahren


In Braunschweig wurden zwischen 2010 und 2020 nahezu 6.400 Wohneinheiten geschaffen. Im Zeitraum von 1999 bis 2009 waren es rund 5.900 Einheiten. Im vergangenen Jahrzehnt wurde dabei spürbar flächensparender gebaut, denn zwei Drittel aller in den Jahren 2010 bis 2020 gebauten Wohnungen sind in Mehrfamilienhäusern entstanden. Im Jahrzehnt davor wurden mehr als die Hälfte aller Wohnungen (61 Prozent) in Ein- und Zweifamilienhäusern errichtet. Dass der Wohnungsbedarf hoch bleibt, zeigt sich auch in den bei der Stadt Braunschweig eingereichten Bauanträgen und Bauanzeigen. Im vergangenen Jahr konnten wieder über 600 Baugenehmigungen erteilt werden und es wurden Bauanträge für über 900 Wohneinheiten eingereicht. Einen genauen Überblick über die Entwicklung geben die beigefügten Grafiken.


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