Stadt Braunschweig richtet Flächen für Feldhamster ein

von Julia Seidel


Die Hamster sollen in den Flächen ein neues Zuhause finden. Symbolbild: Pixaby
Die Hamster sollen in den Flächen ein neues Zuhause finden. Symbolbild: Pixaby

Braunschweig. Die Stadt Braunschweig setzt sich für den Schutz des Feldhamsters in Braunschweig ein. Von den nach Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU streng geschützten Tieren gibt es in Braunschweig eine stabile Population. Um diese Population aufrechtzuerhalten, soll eine Fläche von fünf Hektar in der Nähe von Leiferde für die Tiere etabliert werden.


Wie die Stadt Braunschweig auf Nachfrage von regionalHeute.de mitteilt, wurde der Feldhamster unter Schutz gestellt, weil sein Bestand selbst in den für ihn am besten geeigneten Lößbörden dramatisch zurückgegangen war. Grund dafür war unter anderem, dass der Lebensraum durch verschiedene Straßen durchschnitten wurde und somit die Ausbreitung verhindert wurde. Somit müsse pro Sektor eine Kernfläche von zirka fünf Hektar für den Schutz des Feldhamsters von der Stadt Braunschweig zur Gewährleistung des guten Erhaltungszustandes der Art zwischen den Straßen entwickelt werden.

Ein etabliertes Konzept


Hierfür hätten sich bereits eine Kernfläche südlich von Lamme und eine am Steinberg bei Broitzem etabliert. Die Umsiedlungen in diese Gebiete seien durch verschiedene Monitorings begleitet worden, die belegen, dass auf diesen Flächen eine stabile Population der Tiere vorhanden ist. Die Tiere wurden im Zuge der Erschließung ehemaliger Ackerflächen der Braunschweiger Lößbörde umgesiedelt. Um den Tieren einen guten Start zu ermöglichen, wurden im Vorfeld auf der Ersatzfläche Getreide und Futterpflanzen, insbesondere Luzerne, angepflanzt. Wichtig sei es dort einen Streifen mit Getreide, Stoppelbrache oder Luzerne zu belassen, damit die Tiere damit ihre Winterbauten bis zirka Ende September füllen können. Ebenso wichtig sei es, dass die verbliebenen Pflanzen ab Mai zudem eine Deckung vor den Fressfeinden, wie zum Beispiel Greifvögeln und Füchsen, der Feldhamster darstellen.

Die Stadtverwaltung versuche, Landwirte für eine angepasste Bewirtschaftung zum Beispiel mit Belassen von Stoppelbrache beim Getreideanbau bis Ende September, für den Verzicht auf Rodentizide gegen Nagetiere und für die Anlage von Luzernestreifen zu gewinnen.

Neuer Streifen südlich von Leiferde


Im Zuge des Baugebietes Stöckheim-Süd und damit verlorengehendem potenziellen Lebensraum des Feldhamsters sei eine Kernfläche südlich von Leiferde im Aufbau. Wohlgemerkt potenziell, denn zum Zeitpunkt der Siedlungsentwicklung hätten im anstehenden Baugebiet keine Feldhamster für die Umsiedlung eingefangen werden können. Wenn keine Zuwanderung aus weiter entfernten Vorkommen bei Salzgitter-Thiede einsetze, werden hier Tiere aus den bestehenden Vorkommen auf den Kernflächen angesiedelt.

Auch diese Fläche von fünf Hektar werde landwirtschaftlich durch den Anbau von Getreide genutzt. Dabei werden jedoch keine synthetischen Pflanzenschutzmittel oder stark riechende organische Dünger eingesetzt. Lediglich der Einsatz von Mineraldünger sei zulässig. Drei sechs Meter breite Streifen Luzerne grenzen hier an die drei Meter breiten Nacherntestreifen an. Diese Streifen werden nicht abgeerntet und sollen den Hamstern als Wintervorrat dienen.


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