Braunschweig. Um aktuellen Herausforderungen wie dem demographischen Wandel, der fortschreitenden Digitalisierung und einem veränderten Nutzungsverhalten von Kultur begegnen zu können, hat die Stadt die Erstellung eines Kulturentwicklungsplans auf den Weg gebracht. Der Rat hat in seiner Sitzung am 4. September einen entsprechenden Grundsatzbeschluss gefasst.
Mit Unterstützung engagierter Bürger, Kulturschaffender und Interessierter soll nun ein Kulturentwicklungsplan erstellt werden, der unter Berücksichtigung der derzeitigen kulturspezifischen Bedingungen darstellen soll, wie sich bestimmte Kulturfelder entwickeln können und welche Hebel angesetzt werden können, um die Braunschweiger Kulturlandschaft noch attraktiver zu gestalten. Ziel seies, Leitlinien und Maßnahmen für die städtische Kulturarbeit der nächsten Jahre zu entwickeln. Kulturdezernentin Dr. Anja Hesse erklärte in der Ratssitzung: "Ich freue mich auf den erkenntnisreichen und sicherlich nicht einfachen Prozess, an dem sich hoffentlich viele Braunschweigerinnen und Braunschweiger beteiligen."
Bürgerumfrage nach den Herbstferien
Zur Analyse der bestehenden Kulturlandschaft und den Interessen, Anregungen und Anforderungen der Braunschweigerinnen und Braunschweiger wird nach den Herbstferien ein Fragebogen an 5.000 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger versendet. Durch diesen sollen erste Hinweise und Ansätze für die weitere Kulturentwicklungsplanung ermittelt werden.
Orientierungsgröße für die Vorgehensweise in Braunschweig soll der erfolgreiche Prozess zur Erstellung eines Kulturentwicklungsplans in Düsseldorf sein. Dort wurde in den Jahren 2016 und 2017 unter Mitwirkung einer externen Agentur und eines Beirats ein Kulturentwicklungsplan entwickelt, nach dessen Leitlinien die städtische Kulturarbeit der nächsten Jahre ausgerichtet werden soll. Der Kulturentwicklungsplan der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt wurde dem Braunschweiger Ausschuss für Kultur und Wissenschaft im März von der Düsseldorfer Projektkoordinatorin Dinah Bielicky vorgestellt.
Erstellung des Kulturentwicklungsplans in Phasen
Ebenso wie in Düsseldorf soll der Entstehungsprozess des Kulturentwicklungsplans in verschiedenen Phasen stattfinden:
- In einer ersten Phase soll eine Stelle in der Kulturverwaltung mit der Koordination der Kulturentwicklungsplanung beauftragt und ein Beirat aus Kulturpolitikern und externen Vertretern eingerichtet werden. Eine Bürgerumfrage soll erste Aufschlüsse über die bestehende Braunschweiger Kulturlandschaft geben.
- In einer zweiten Phase soll eine Agentur beauftragt werden, dem Rat der Stadt ein passendes Konzept zur Erstellung eines Kulturentwicklungsplans vorzustellen. Bestandteile des Konzeptes könnten Workshops, Experteninterviews und Analysen sein.
- Diese werden in der dritten Phase durchgeführt. Abschließend wird der Kulturentwicklungsplan erstellt.
- In der anschließenden vierten Phase werden die im Kulturentwicklungsplan vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt – begleitet vom Beirat und von der Koordinationsstelle in der Kulturverwaltung.
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