Braunschweig. Keine Halle mehr für den Uni-Sport: wie die Stadt Braunschweig mitteilte, hat man der Technischen Universität den Vertrag für die Nutzung der Sporthallen der Neuen Oberschule gekündigt. Grund dafür seien die knappen Hallenkapazitäten in Braunschweig. Da in anderen Braunschweiger Hallen Flüchtlinge untergebracht sind, wolle man nun den betreffenden Platz dem Vereinssport überlassen. Bis zum 20. November müssen die Studenten nun raus.
Aufgrund der bis auf weiteres knappen Hallenkapazitäten für den Vereinssport hat die Stadt Braunschweig den Vertrag mit der Technischen Universität (TU) über die Nutzung der städtischen Schulsporthallen der Neuen Oberschule durch den Universitätssport gekündigt. Bisher hatte die TU die beiden Hallen 45 Stunden wöchentlich für Sportarten wie beispielsweise Karate, Handball, Lacrosse und Kickboxen genutzt. Der Vertrag bestand seit 1985. Das Nutzungsrecht für das Sportzentrum der TU endet nun am 20. November. Die Stadt benötige für die Aufrechterhaltung des Sportbetriebs angesichts des Ausfalls von vier wettkampftauglichen Zweifach- und Dreifachhallen mehr Kapazitäten und daher den vollen Zugriff auf städtische Sporthallen. So fehlen derzeit durch Brandschäden die Sporthallen Hoffmann-von-Fallersleben-Schule und Lehndorf. Die Halle der IGS Weststadt ist anders als zunächst geplant noch nicht fertig umgebaut, und die Halle Boeselagerstraße wird für die Unterbringung von Flüchtlingen durch die LAB genutzt. Zudem sei nicht auszuschließen, dass weitere Hallen für eine kurzfristige Unterbringung von Flüchtlingen benötigt werden.
TU zeigt Verständnis
Das Sportzentrum der TU Braunschweig zeigt Verständnis für die aktuelle Situation. Es heißt in einem Schreiben: "Das Sportzentrum arbeitet gerade mit Hochdruck daran, so viele Kurse wie möglich in anderen Hallen unterzubringen. Dadurch können Sportkurse zu einer anderen Zeit und an einem anderen Wochentag stattfinden, da unserer Hallen im Wintersemester generell eine hohe Auslastung haben. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir die Stadt Braunschweig bei der Herausforderung, die nach Braunschweig kommenden Asylbewerber unterzubringen und ihnen zu helfen, unterstützen."
Stadt hätte gerne auf Kündigung verzichtet
Die Stadt hätte gerne auf die Kündigung verzichtet, habe jedoch auch nach intensiver Prüfung keine andere Möglichkeit mehr gesehen, den Vereins- und Wettkampfbetrieb aufrechtzuerhalten, begründete Stadtrat Christian Geiger. Das ohnehin schon begrenzte Hallenangebot sei durch die Ausfälle der vier Hallen noch einmal stark beschnitten worden. Er glaube allerdings auch, dass dies für die TU verkraftbar ist, da sich die eigene Sportstätteninfrastruktur der Universität seit 1985 stark verbessert habe. Das Sportreferat habe überdies nach Rücksprache mit anderen Vereinen auch weitere Vorschläge erarbeitet, wie die TU entlastet werden kann und zudem Möglichkeiten für die Nutzung anderer Sportfunktionsräumen im Stadtgebiet durch die TU aufgezeigt.
mehr News aus Braunschweig