Braunschweig. Die Stadtbad GmbH erhöht zum 1. Dezember die Preise. Das teilte Christoph Schlupkothen, Geschäftsführer des städtischen Unternehmens mit. Der Aufsichtsrat der Stadtbad GmbH hatte zuvor der Erhöhung in seiner Sitzung am Freitag, 21. Oktober, zugestimmt.
"Allein beim Personal sind die Kosten seit der bisher letzten Erhöhung 2012 um 13 Prozent gestiegen", sagte der Geschäftsführer. "Dieser Posten macht rund die Hälfte der Gesamtkosten aus. Und auch die im Juli 2015 von sieben auf 19 Prozent angehobene Mehrwertsteuer auf Saunaleistungen haben wir bisher nicht an den Gast weitergegeben.
Dies alles zwingt uns, erstmals nach über vier Jahren bei den Eintrittspreisen zu reagieren." Sie würden durchschnittlich um zehn Prozent erhöht. Dadurch könnte der jährliche Zuschussbedarf von zurzeit 8,4 Millionen Euro voraussichtlich um rund 150.000 Euro gesenkt werden.
"Keinen Spielraum"
"Die Kostensteigerungen lassen keinen Spielraum, denn die Einsparungsmöglichkeiten sind ausgereizt", sagte Schlupkothen. So sei es beispielsweise gelungen, die selbstgeführte Gastronomie in der Wasserwelt an einen externen Auftragnehmer zu vergeben und so rund 300.000 Euro jährlich einzusparen. "Es wäre nicht marktgerecht gewesen, die Kostenerhöhungen einheitlich auf alle Leistungen der Stadtbad GmbH umzulegen", sagte Schlupkothen. Vielmehr sei das gesamte Leistungsverzeichnis der Stadtbad GmbH nach der Maßgabe eines nachfrageorientierten Badebetriebes einer Revision unterzogen und in Bezug zu den Preisen regionaler Wettbewerber gesetzt worden.
Was wurde erhöht?
Das habe beispielsweise bedeutet, das Erwachsenen-Ticket für die Premiumsauna in der Wasserwelt um einen auf 17 Euro, im Bürgerbadepark und im Sportbad Heidberg aber von zehn auf 12 Euro anzuheben. In der Wasserwelt sei der „Schnupperpreis“ des 1-Stundentarifs angepasst worden, der im März 2015 gesenkt wurde, um das neue Bad bekannt zu machen: Er ist von 2,70 auf 3,50 Euro, also um 80 Cent oder rund 29 Prozent, erhöht worden und heißt künftig „90- Minuten Karte“, weil er 90 Minuten Badezeit zuzüglich zehn Minuten Karenzzeit umfasst. Damit stünde der Eintrittspreis in das modernste Bad der Stadt wieder in einer angemessenen Relation zu den übrigen Bädern der Stadtbad GmbH und zu den Bädern in der Region.
Familienkarten nicht betroffen
Die im März 2015 eingeführte Familienkarte sowie der damals herabgesetzte Preis für die Tageskarte seien dagegen nicht verändert worden. Schlupkothen: "Diese unterstreicht die Familienfreundlichkeit der Wasserwelt, wo auch das Parken weiterhin kostenfrei bleibt." Die Kostenerhöhung hätte sich natürlich auch in allen anderen Bädern bemerkbar gemacht. So kostet die Tageskarte für Erwachsene im Sportbad Heidberg nun 4 statt 3,80 Euro (plus 5,3 Prozent) und im Bürgerbadepark 5,80 statt 5,50 Euro (plus 5,5 Prozent).
Auch Freibäder werden teuerer
Die Freibäder hätten von der Erhöhung nicht ausgenommen werden können. Der Eintritt in den Freibädern Bürgerpark und Raffteich kostet für Erwachsene nun 3,60 (vorher: 3,30) Euro, und im Freibad Waggum müssen 2,90 statt 2,60 Euro gezahlt werden.
Auch Sportvereine müssen löhnen
Weitere Nebenleistungen wie etwa Wellnessanwendungen, Kurse und Verpachtung von Schwimmbahnen werden ebenfalls um durchschnittlich zehn Prozent angehoben. Das trifft auch die Braunschweiger Sportvereine, die erstmals seit 2011 erhöhte Entgelte zahlen müssen – allerdings erst ab 1. Mai 2017, damit ihnen ausreichend Zeit bleibt, sich darauf einzurichten.
"Ich hoffe, dass wir trotz der Preiserhöhung unsere Besucherzahlen halten können, denn wir bieten in unseren drei Freibädern und drei Hallenbädern eine große Palette von Leistungen, die vom Schwimmen und Baden über medizinische und kosmetische Anwendungen, Schul- und Vereinsschwimmen bis zum Saunieren in einer Premiumsauna reicht", sagte der Geschäftsführer. Das Sportbad Heidberg sei überdies Austragungsort für regionale und überregionale Schwimmwettkämpfe.
Eine ausführliche Version der neue Entgeltordnung ist unter www.stadtbad-bs.de im Internet einzusehen.
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