Stadtbahnausbau - das ist der aktuelle Stand

von Robert Braumann


Kommt die Stadtbahn und wo verläuft sie? Es muss noch weiter gerechnet werden. Foto: Sina Rühland
Kommt die Stadtbahn und wo verläuft sie? Es muss noch weiter gerechnet werden. Foto: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Der Rat der Stadt Braunschweig hatte im Dezember 175.000 Euro für die Erforschung der Wirtschaftlichkeit des Stadtbahnausbaukonzeptes bewilligt. Es standen noch einige Korridore zur Auswahl, die noch näher untersucht wurden. Dipl.-Ing. Florian Amme, Wermuth Verkehrsforschung und Infrastrukturplanung GmbH, stellte im Planungs- und Umweltausschuss am Mittwoch den aktuellen Werkstattbericht vor.

Zur Vorbereitung der Untersuchung habe man eine Fahrgastuntersuchung durchgeführt, so Amme. Dabei habe man auch die Ein- und Aussteiger bei neun Bussen und einer Tram gezählt. Immer in den Korridoren, wo eine mögliche Stadtbahn verkehren könnte. Dazu habe man eine Investitionskostenschätzung für die einzelnen Maßnahmen in Arbeit. Zudem wurde eine Verkehrsprognose für den Prognosehorizont 2030 erstellt. Immer unter Nutzen und Kosten der möglichen Strecken. Zu den Nutzen zählen zum Beispiel eine verringerte Reisezeit, weniger Unfallschäden oder geringere PKW-Fahrleistung. Das Ganze sei immer unter Berücksichtigung auf eine mögliche Förderung durch den Bund und die dortigen Vorgaben geschehen. Man müsse viele Details erfüllen, um im Optimalfall Fördermittel zu erhalten. Für den einzelnen Korridore wurden umfassende Linienkonzepte erstellt, die auch noch weiter bearbeitet und ausgestaltet werden. Zudem müsse man auch noch einen genauen Blick auf die Investitionskosten werfen.

Zwischenstand der Ergebnisse


Der Korridor Salzdahlumer Straße – Heidberg verfügt nach den aktuellen Berechnungen über einem Kosten-Nutzen-Verhältnis von über 1 und wäre damit nach aktuellem Stand förderfähig. Auch der Korridor Heinrich-der-Löwe-Kaserne nach Rautheim hat eine Bewertung von über 1 erhalten. Die Strecke Volkmarode - Nord ist nach aktuellen Berechnungen nahe an einer möglichen Förderfähigkeit. Für die Campusbahn (über westliche Innenstadt), Lehndorf-Kanzlerfeld (über westliche Innenstadt) Lehndorf-Lamme, Heinrich-der-Löwe-Kaserne- Südstadt/Mascherode, habe man nach aktuellem Stand noch kein Kosten-Nutzen-Verhältnis, welches eine Förderfähigkeit nach sich ziehen würde. Bei der Campus Bahn sei es so, dass man schon eine relativ gute Anbindung habe, zudem seien die Investitionskosten in dem Bereich wohl recht hoch. Dies sei aber nur ein aktueller Zwischenstand und der Korridor noch nicht aus dem Rennen. Man müsse noch weitere Daten einholen. Es liege durchaus im Bereich des Möglichen, dass auch die Campusbahn dann noch als förderfähig bewertet werden könnte. Im Spätsommer wolle man die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung abschließen, im Herbst werde man dann die Öffentlichkeit informieren. Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer betonte: "Diese Vorstellung beinhaltet keinerlei Reihenfolge, es ist lediglich ein Einblick in die bisherigen Berechnungen. Wir werden weiter sehr genau arbeiten und zum Jahreswechsel dem Rat dann etwas Vorschlagen. Auch mit Hinweisen wie etwas realisiert werden könnte." Der Streckenast von Lehndorf nach Lamme sowie die beiden Varianten von der Helmstedter Straße bis nach Mascherode werden nicht weiter betrachtet. Ihre Realisierung stellt sich bereits im jetzigen Prüfungsstadium als unwirtschaftlich dar. Bei der zusätzlichen Strecke in den Nordwesten des Stadtgebiets wird nunmehr die Variante ins Kanzlerfeld favorisiert. Beide Äste zugleich zu realisieren, wäre nicht sinnvoll, weil jeder Streckenast für sich bereits das Fahrgastpotenzial aus Lehndorf komplett erschließt. Für die Führung nach Rautheim stellt sich, insbesondere im Zusammenhang mit dem ergänzenden Busnetz, eine Führung entlang des Baugebiets Heinrich-der-Löwe-Kaserne am Westrand von Rautheim entlang bis zum Südostrand des Stadtteils als vorteilhaft dar.

Lesen Sie auch welche Korridore genau zur Auswahl stehen:


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