Stadthalle als Leuchtturmprojekt: Umfangreiches Sanierungskonzept vorgestellt

"Dies ist ein echtes Leuchtturmprojekt mit überregionaler Strahlkraft, wir verwandeln die Stadthalle in ein Aushängeschild für nachhaltige Instandsetzung"

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Marvin König

Braunschweig. Die Hochbau-Sparte der Struktur-Förderung Braunschweig GmbH wurde 2023 mit der umfassenden Sanierung und Modernisierung der Stadthalle Braunschweig beauftragt. Im Rahmen der Planung legt sie nun dazu ein ganzheitliches und nachhaltiges Energiekonzept vor, das die Anforderungen des städtischen Integrierten Klimakonzeptes 2.0 erfüllt. Dies teilte die Struktur-Förderung mit.


Bis 2028 soll das denkmalgeschützte Multifunktionsgebäude zu einer „State-of-the-Art“- Kongress- und Veranstaltungshalle werden, die höchste Ansprüche an Zukunftsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz mit denkmalgerechter Modernisierung und Wirtschaftlichkeit vereint. Unter Nutzung von Geothermie, Photovoltaik und Energiemanagementsystemen wird die Stadthalle dazu weitgehend energetisch autark werden, erklärt die Struktur-Förderung den Plan.

Das zwischen 1962 und 1965 errichtete Ensemble habe mit seiner markanten, zeittypischen Optik aus kantigen geometrischen Formen, Waschbeton-Außenflächen und großen Glasfassaden die Planer dabei vor eine entscheidende Herausforderung gestellt: Es gilt das optimale Gleichgewicht aus denkmalgeschützter Identität einerseits und modernster technischer Gebäudeausstattung und der Integration zukunftsweisender Konzepte für erneuerbare Energien andererseits herzustellen.

Dämmung und Energiemanagement


Die Ertüchtigung der Fassaden wird eine der ersten Baumaßnahmen der energetischen Sanierung in 2025 definieren. Von außen nicht sichtbare Dämmung wird hier gemeinsam mit dem Einbau von moderner Wärmeschutzverglasung in den historischen Rahmen und energieeffizienten Fenstern und Türen bereits enorme Potentiale zur Einsparung von Energiebedarfen ausschöpfen. Im Innenbereich steht unter anderem der Austausch veralteter Leuchtkörper gegen LED-Beleuchtung mit gekoppelten Bewegungssensoren im Fokus. Zudem wird ein zentrales, intelligentes und automatisiertes Energiemanagementsystem implementiert. Dieses steuert bedarfsgerecht angepasst und hocheffizient die Energieflüsse im gesamten Gebäudekomplex. Auch Belüftungs-, Entrauchungs- und Aufzugsanlagen bieten weitere Einsparpotentiale.

Energieerzeugung über Geothermie und Photovoltaik


Mit eigener, nachhaltiger Energieerzeugung geht man in der Stadthalle zukünftig aber einen entscheidenden Schritt weiter, erklärt die Struktur-Förderung. Die großen Dachflächen böten sich als idealer Standort für Photovoltaik an, hier werden 1.500 Quadratmeter unterschiedlicher Kollektoren - von außen und aus denkmalschutzrechtlichen Gründen unsichtbar - 500 kWp liefern, die das hauseigene Netz versorgen.

Dazu kommen circa 40 Geothermiesonden, die bis zu einer Tiefe von 200 Metern auf dem Gelände der Stadthalle gesetzt werden. Diese betreiben Wärmepumpen, die sowohl Wärme als auch Kälte bedarfsgerecht und nachhaltig so erzeugen, dass sich die entsprechende geologische Schicht, aus der sie entnommen werden, von selbst regeneriert. So wird die Stadthalle zukünftig die meiste Zeit des Jahres autark und ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe betrieben werden. Optional kann zusätzlich auf den bereits vorhandenen Fernwärmerücklauf bei Extremwetterlagen zugegriffen werden.

Leuchtturmprojekt mit überregionaler Ausstrahlung


Geleitet wird das Projekt von Natascha Wessling, Geschäftsführerin der Hochbau-Sparte der Struktur-Förderung Braunschweig GmbH, die mit ihrem Team dazu mit vielen renommierten Partnerunternehmen zusammenarbeitet, die im Projektbüro in der Stadthalle regelmäßig vor Ort für Abstimmungen zusammentreffen.

„Dies ist ein echtes Leuchtturmprojekt mit überregionaler Strahlkraft, wir verwandeln die Stadthalle in ein Aushängeschild für nachhaltige Instandsetzung, das zeigt, dass sich Denkmalpflege, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit nicht ausschließen. Mit dem Energiekonzept erfüllen wir nicht nur unsere eigenen Ansprüche an eine denkmalgerechte Gebäudesanierung in der heutigen Zeit, sondern erreichen auch die ambitionierten Klimaziele der Stadt Braunschweig bereits vor 2030“, so Wessling.

Ziel der Sanierung ist der schlüsselfertige Umbau der Stadthalle. Das Budget wurde mit 140 Millionen Euro festgeschrieben, Fertigstellung und Wiedereröffnung der Stadthalle sind für 2028 geplant.


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