Braunschweig. Das Städtische Klinikum Braunschweig (SKBS) könnte schon bald eine zusätzliche Geschäftsführung erhalten. Der Aufsichtsrat habe in seiner Sitzung am 12. Mai empfohlen, den Posten möglichst kurzfristig zu besetzen. Die Stadt Braunschweig als Gesellschafterin werde sich nun auf die Suche nach einer geeigneten Person machen, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heißt.
Hintergrund sei, dass bereits seit März eine dauerhafte zweite Geschäftsführung geplant sei. Diese könne allerdings voraussichtlich erst Anfang 2026 starten. Daher solle jetzt eine Übergangslösung gefunden werden, um die Klinikleitung bis dahin zu unterstützen.
Geschäftsführer soll Unterstützung erhalten
Mit der zusätzlichen Geschäftsführung soll vor allem eine Entlastung des derzeitigen Geschäftsführers erreicht werden – insbesondere bei betriebswirtschaftlichen und finanziellen Themen. Die Suche nach einer dauerhaften Besetzung sei bereits im Gange. Nun solle parallel dazu eine Person für die Übergangszeit gefunden werden.
Sobald die passende Übergangsperson gefunden sei, werde die Verwaltung dem Finanz- und Personalausschuss einen Besetzungsvorschlag machen. Danach solle die Gesellschafterversammlung auf dieser Grundlage entscheiden.
Maßnahme Teil einer umfassenden Zukunftsstrategie
Diese Maßnahme sei Teil eines ganzen Pakets an Aktivitäten, mit denen die Stadt und der Aufsichtsrat die Zukunft des Klinikums sichern wollten – besonders angesichts der bundesweiten Finanzkrise im Krankenhauswesen. Bereits im vergangenen Jahr sei ein externes Gutachten zur wirtschaftlichen Lage des Klinikums erstellt worden. Gemeinsam mit einer internen medizinstrategischen Ausrichtung bilde es die Grundlage für die Zukunftsstrategie des Hauses.
Um die Umsetzung dieser Strategie weiter zu stärken, soll der Aufsichtsrat ab Juli zusätzlich durch ein spezialisiertes Beratungsunternehmen unterstützt werden.
Land soll mehr unterstützen
Zudem habe der Stadtrat im Dezember das Land Niedersachsen offiziell um deutlich mehr finanzielle Unterstützung gebeten. Hintergrund sei die wichtige Rolle des Klinikums für die Region und die aktuell hohe finanzielle Belastung der Stadt. Eine sogenannte Trennungsrechnung, die auf Initiative des Aufsichtsrats erstellt worden sei, solle zeigen, welche finanziellen Nachteile durch fehlende Investitionsförderung des Landes entstehen.
Die Stadt Braunschweig wolle das Klinikum weiterhin in öffentlicher Trägerschaft halten und führe dazu Gespräche mit der Landesregierung. Die vorübergehende zusätzliche Geschäftsführung könne dabei helfen, die Leitung zu stärken und wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen.