Störanfälliges Hebewerk macht mehr LKW-Fahrten erforderlich

von Robert Braumann


Für die innerstädtischen Zustellungen wird ein Lkw mit Erdgas-Antrieb genutzt (rechts). Für längere Transporte zwischen dem Seehafen Hamburg und Braunschweig steht ein Lang-Lkw  mit einer im Vergleich zu normalen LKW 50 Prozent höheren Ladekapazität zur Verfügung. Foto: Hafen/ Abdruck honorarfrei
Für die innerstädtischen Zustellungen wird ein Lkw mit Erdgas-Antrieb genutzt (rechts). Für längere Transporte zwischen dem Seehafen Hamburg und Braunschweig steht ein Lang-Lkw  mit einer im Vergleich zu normalen LKW 50 Prozent höheren Ladekapazität zur Verfügung. Foto: Hafen/ Abdruck honorarfrei | Foto: Hafen/ Abdruck honorarfrei



Braunschweig. "Grundsätzlich versuchen wir alle Containertransporte zwischen den Seehäfen Hamburg und Bremerhaven und Braunschweig per Binnenschiff oder Bahn abzuwickeln“, sagt der Geschäftsführer der Hafenbetriebsgesellschaft Braunschweig GmbH, Jens Hohls. „Leider gibt es immer wieder Gründe, vereinzelt Container per Lkw transportieren zu müssen“.


 „Mit dem Umschlagsvolumen verlagern wir jährlich rund 35.000 Lkw-Fahrten zwischen den norddeutschen Seehäfen und der Region Braunschweig von der Straße auf das Wasser“, sagt Hohls. „Es könnten noch mehr sein, wenn es nicht immer wieder durch Verzögerungen durch das marode, nur teilsanierte Schiffshebewerk Scharnebeck kommen würde.“ Rund ein Drittel der 4.000 Lkw-Fahrten von und zu den Seehäfen seien pro Jahr durch unsichere Schiffslaufzeiten verursacht. Das Bauwerk, das wie die Wasserstraßen in die Zuständigkeit des Bundes gehört, sei überdies zu klein, um die Entwicklung von größeren und wirtschaftlicheren Schiffen zu ermöglichen. Es erweise sich zunehmend als Engpass.„Um auch künftig verlässlich wirtschaftliche Transporte anbieten können benötigen wir ein zusätzliches Abstiegsbauwerk in Scharnebeck“, betont Hohls. Er begrüße die einstimmig beschlossene Petition des Landtags in Hannover, mit der der Bund aufgefordert wird, der Erneuerung des Schiffshebewerks im Bundesverkehrs­wege­plan eine höhere Dringlichkeit zu geben.


 Derweil kommt bei den Transporten vom Containerterminal in Braunschweig innovative Fahrzeugtechnik zum Einsatz, auch um den CO²-Ausstoss zu vermeiden: Für die innerstädtischen Zustellungen wird ein Lkw mit Erdgas-Antrieb genutzt. Für längere Transporte zwischen dem Seehafen Hamburg und Braunschweig steht ein Lang-Lkw  mit einer im Vergleich zu normalen LKW 50 Prozent höheren Ladekapazität zur Verfügung. Alle von der Hafenbetriebsgesellschaft im Containerverkehr disponierten Lkw haben die höchste Schadstoffklasse EUR-6. Im Hafen Braunschweig  werden jährlich rund 60.000 Standardcontainer umgeschlagen. Damit hat Braunschweig den größten Container-Binnenhafen in Norddeutschland. In Containern verladen werden Textilien, Möbel, Fahrzeugteile, Gips, Zucker oder Mehl. Zu den Kunden des Hafens gehören fast alle Unternehmen, die in der Region Rang und Namen haben etwa Ikea, New Yorker, Volkswagen, MAN, MAST Jägermeister, Nordzucker aber auch die Brauerei Wolters.


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