Braunschweig. Aufgrund steigender Energiekosten geraten viele Verbraucher mit niedrigem Einkommen in Zahlungsschwierigkeiten. Ihnen droht Energiearmut in Form von Sperrung der Energie- oder Wasserzufuhr. Die Linksfraktion wollte es genau wissen und fragte bei der Verwaltung nach. Diese legte im Rahmen der Stadtratssitzung offizielle Zahlen vor.
Explizit wollte die Linksfraktion wissen, bei wie vielen Braunschweiger Haushalten in den Jahren 2015 und 2016 die Strom-, Gas-, Wasser- oder Fernwärmeversorgung gesperrt wurde. Im Jahr 2015 waren laut Mitteilung der Verwaltung 807 Haushalte von Stromsperrungen betroffen. 2016 wurde 903 Haushalten der Strom abgedreht. Auch bei den Gassperrungen sei ein Anstieg zu verzeichnen. Kam es im Jahr 2015 noch zu lediglich sieben Sperrungen, waren es im darauf folgenden Jahr bereits 20.Ob von den Sperrungen auch Kleinkinder betroffen waren, wie von der Linksfraktion nachgefragt, könne nicht abschließend beantwortet werden, hieß es von Seiten der Verwaltung, da entsprechenden Informationen aus Datenschutzgründen nicht von BS|Energy gespeichert würden. Darüber hinaus würden Sperrungen in den Bereichen Fernwärme und Wasser von BS|Energy fast nie durchgeführt und daher nicht erfasst.
68 Haushalte mit Kindern in Energierückstand
Auf die Frage, in wie vielen Fällen und mit welchen Maßnahmen Sperrungen verhindert werden konnten, verwies die Verwaltung auf den Fachbereich Soziales und Gesundheit, der zur Verhinderung von Wohnraumverlust oder vergleichbarer Notlagen Präventionsarbeit bei Miet- und Energieschulden leiste. Handele es sich ausschließlich um Haushaltsstrom, ohne Mietrückstände, Heizkosten und Warmwasserbereitung, seien die Leistungsabteilungen zuständig, insbesondere das Jobcenter Braunschweig. Entsprechende Fallzahlen würden dort nicht erhoben, so der Wortlaut der offiziellen Stellungnahme der Verwaltung. Im Jahr 2016 wurden 110 Fälle von Energierückständen bekannt. Darunter waren laut Übersicht des Fachbereichs Soziales und Gesundheit 68 Haushalte mit Kleinkindern (bis zu 3 Jahren) und Kindern.
Laut Verwaltung arbeite BS|Energy eng mit dem Fachbereich Soziales und Gesundheit zusammen, so dass schnell eine Lösung gefunden werden könne, damit es nicht zu einer Sperrung komme.
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