Braunschweig. Der Fortschritt auf der Großbaustelle „BraWoPark“ in Braunschweig (über die BraunschweigHeute.de im Rahmen eines Bautagebuches Woche für Woche berichtet) wird aktuell besonders deutlich: Beim Business Center II ist bereits die Decke des Erdgeschosses zum Betonieren verschalt. Und beim Shopping Center werden die Stützen für die Dachkonstruktion in die Fundamente eingelassen. Bei beiden Objekten werden die enormen Dimensionen immer beeindruckender.
Die Flachgründung mit dem Gießen der Fundamente und dem Verlegen der Grundleitungen war beim Shopping Center aufgrund der Ausdehnung von knapp 300 mal 85 Meter extrem zeitaufwändig. Auf dem Bauplan zeigt Oberpolier Joachim Just (ANES Bauausführungen Berlin GmbH) beispielsweise einen Sozialraum im künftigen Edeka-Markt. „Wir haben dort auf 20 Quadratmetern 29 Abwasseranschlüsse zu legen“, verdeutlicht er die Sisyphusarbeit.
Nach dem Auspumpen in der vergangenen Woche ist das Regenwasser zum Glück kein Problem mehr. Die Grundleitungen müssen aber erst von der Stadt abgenommen werden, bevor die Rohrgräben verfüllt und wieder verdichtet werden können. Das passiert Abschnitt für Abschnitt. Aber jetzt geht es dennoch auch beim Shopping Center endlich vom Erdreich in die Höhe. Richtung Bahndamm stehen die ersten Außenwände. Dabei handelt es sich um Hohlwand-Fertigteile, die aus statischen Gründen in einzelnen Schritten mit Beton ausgefüllt werden. Für die Installation des Rohbaus setzt ANES unter anderem zwei mobile Raupendrehkräne ein.
Wie die Fassade des Shopping Centers einmal aussehen wird, ist am Container der ANES-Bauleitung zu sehen. Es handelt sich um drei Millimeter starkes Aluminiumblech. Allerdings hängt das Muster lediglich in Grau, weil die finale Entscheidung über die Farbgebung noch aussteht. Die Musterfassade für das Business Center II, sie steht in der Einfahrt zum Parkplatz der Volksbank BraWo, entspricht dagegen bereits der künftigen Realität und eine sehr edle Anmutung.
Auf der Baustelle ragen inzwischen auch die ersten von später 48 vorgefertigten Stützen für das Shopping Center markant aus dem Boden heraus. Jede Stahlbeton-Stütze ist 8.13 Meter hoch und wiegt stolze 9 Tonnen. Die Stützen werden als Schwertransporte jeweils im Doppelpack angeliefert. Der Transport erfolgt dabei nach einer bestimmten Taktung, so dass es auf der Baustelle nicht zu Staus kommt. Es werden stets nur so viele Stützen gebracht, wie auch zeitnah verarbeitet werden können. Die Stützen werden mit einem Kran in die vorgesehenen Öffnungen der Fundamente gehievt.
Die Rundstützen auf der Ansichtsseite werden monolithisch aus Sichtbeton gegossen. Insgesamt werden es 30 Stück, die jeweils einen Durchmesser von 40 Zentimetern haben werden. Die Verschalung für die ersten dieser Stützen steht bereits.
Beim Business Center II beginnt bereits der Einbau von Technik. Im Wesentlichen handelt es sich um die Betonkerntemperierung und um Sprinklerköpfe. Im Außenbereich wird aktuell am Bau des Sprinklertanks gearbeitet. Er wird nach Fertigstellung 265.000 Liter Wasser fassen können. „Eine Sprinkleranlage ist bei Hochhäusern Vorschrift. Im angrenzenden Sockelgebäude des Business Centers II wird es keine geben“, erklärt Tim Olbrich, Bauleiter für den Rohbau bei Köster-Bau für das Business Center II.
Bei der Betonkerntemperierung handelt es sich um ein wassergeführtes Rohrsystem, mit dem die Gebäudetemperatur um einige Grad nach oben oder unten reguliert werden kann. Durch das energieeffiziente Verfahren wird im Sommer eine gleichmäßige Kühlung und im Winter eine gleichmäßige Beheizung des Gebäudes ermöglicht. Das System besteht aus Kunststoffrohren, die in dieser Woche in die Decke des Business Centers II mit einbetoniert werden. Das Prinzip ähnelt dem einer Fußbodenheizung.
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