Tatjana Schneider: Braunschweig soll Patenschaft für Flüchtlings-Rettungsschiff übernehmen

Die von Grünen und Piraten unterstützte Kandidatin nahm am Seebrücke-Protest in Braunschweig teil.

Tatjana Schneider will als parteilose Kandidatin der Grünen Oberbürgermeisterin von Braunschweig werden.
Tatjana Schneider will als parteilose Kandidatin der Grünen Oberbürgermeisterin von Braunschweig werden. | Foto: Thomas Stödter

Braunschweig. Die parteilose Braunschweiger Oberbürgermeisterkandidatin Tatjana Schneider nahm am gestrigen Samstag bundesweiten Protesten für die Seenotrettung im Mittelmeer teil. In einer Pressemitteilung des Grünen-Kreisverbandes Braunschweig, der die Parteilose unterstützt, spricht sich Schneider für die Übernahme einer Patenschaft für ein Rettungsschiff im Mittelmeer aus. Die Aufgabe der Rettung von Geflüchteten aus Seenot im Mittelmeer wird größtenteils von Nichtregierungsorganisationen übernommen.


Tatjana Schneider, parteiunabhängige Kandidatin für das Amt der Oberbürgermeisterin, nahm am Samstag, den 7. August an der Kundgebung der Seebrücke Braunschweig teil, die unter dem bundesweiten Motto "Free the Ships – Stop the Pushbacks – Menschenrechte jetzt!" steht. Wie viele andere will sie darauf aufmerksam machen, dass das Sterben auf dem Mittelmeer weiter anhält. Sie wird unterstützt durch die Grüne Bundestagskandidatin Margaux Erdmann.

"Sicherer Hafen" Braunschweig


Der Rat der Stadt hat Braunschweig zum Sicheren Hafen deklariert. Die Stadt koordiniert außerdem die niedersächsischen Städte im Bündnis sicherer Häfen und unterstützt seit dem 26. Juni auch die internationale Allianz Sicherer Häfen. Die Bereitschaft, Menschen aufzunehmen und Ihnen menschenrechtsorientierte Lebensbedingungen zu gewährleisten, zeigen viele Kommunen in Deutschland – doch das reiche aus Sicht von Schneider nicht. Sie erklärt dazu: "Es ist gut, dass Braunschweig ein Sicherer Hafen ist und die Vernetzung des Städtenetzwerks in Niedersachsen übernommen hat. Die zentralen Entscheidungsbefugnisse zur Aufnahme von Menschen liegen beim Bund und beim Land. Die sind zögerlich und verweisen leider nur auf die desaströsen Abstimmungen und das Nichthandeln der EU-Staaten. Eine humanitäre Geste allein für die Bundesrepublik wird bedauerlicherweise abgelehnt. Das Engagement der Seebrücke – bundesweit – bleibt deswegen umso notwendiger und wichtig, um den Druck auf diese Entscheidungsebenen zu erhöhen. Wir in Braunschweig sind ein Teil dieses wichtigen Netzwerks."

Patenschaft für Rettungsschiff soll geprüft werden


Die Aufgabe sei nun, die Aufnahme von Geflüchteten vorzubereiten und ausreichend Plätze vorzuhalten. "Wir sind in Braunschweig bereit, wenn endlich möglich, Menschen aufzunehmen und zu integrieren", so Schneider weiter. "Das wir das können, hat das zivilgesellschaftliche Netzwerk in Braunschweig in den letzten Jahren eindrucksvoll gezeigt! Ein deutliches Zeichen wäre die Übernahme einer Patenschaft für ein Rettungsschiff. Ich möchte gern prüfen lassen, ob das möglich ist. Das Ziel der vernetzten und abgestimmten Aktivitäten mit anderen Städten ist, dass kein Mensch mehr ertrinken muss! Dafür werde ich mich, wenn ich im September gewählt werde, konsequent einsetzen", so die Oberbürgermeisterkandidatin abschließend.


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