Braunschweig. Auch wer nicht sehen kann, was auf der Bühne passiert, kann trotzdem am 17. Mai Henrik Ibsens "Die Wildente" verfolgen. Auf vielfache Anfrage gibt es am Samstag, den 17. Mai, um 19.30 Uhr im Großen Haus erstmals eine Schauspielproduktion mit Audiodeskription für Blinde und Sehbehinderte am Staatstheater Braunschweig.
Das besondere Angebot der Audiodeskription gibt es bisher in Deutschland nur an wenigen Theatern. Die erste Beschreibung einer Vorstellung für Blinde und Sehbehinderte am Staatstheater Braunschweig fand am 17. November 2013 beim Musical "Sunset Boulevard" statt. Es folgten die Musiktheaterproduktionen "Die Zauberflöte" und "Anna Karenina".
Vor der Vorstellung wird um 18.30 Uhr eine besondere Einführung angeboten, in der das Bühnenbild beschrieben und es Originalkostüme zum Anfassen geben wird. Anmeldungen für die Audiodeskription nimmt entgegen: MartinaWrobel@staatstheater-braunschweig.de.
Die Lebenslügen der bürgerlichen Gesellschaft durchleuchtet Ibsen in all seinen Stücken. In »Die Wildente« untersucht er die Folgen einer bedingungslosen Aufklärungssucht. "Wenn Sie einem Durchschnittsmenschen seine Lebenslüge rauben, dann nehmen Sie ihm gleichzeitig sein Glück". Diese Überzeugung, die ein Nachbar der Ekdals einmal äußert, ist für Gregers Werle ein Hohn. Für ihn ist Wahrhaftigkeit die Grundlage jeden Zusammenlebens. Als sein Verdacht sich verdichtet, dass Hjalmars Frau Gina ihrem Mann etwas verheimlicht, sieht er "zum ersten Mal eine Aufgabe, für die es sich zu leben lohnt".