Braunschweig. Am Vormittag des Heiligen Abend soll es auf dem Flughafengelände eine Treibjagd geben. Das stößt BIBS und Tierschützern bitter auf.
"Bei allem Verständnis für die Sicherheit des Rollfeldes kritisieren wir diese Jagd", gibt Beate Gries, Sprecherin der Initiative Stadttiere Braunschweig zu bedenken. Teile des Flughafens und vor allem die neue Landebahn gehörten bis 2010 zum Naturschutzgebiet Querumer Forst. Der NABU-Braunschweig kämpfte sich durch die Instanzen der Gerichte – ohne Erfolg. Viele Bäume fielen der Flughafenerweiterung zum Opfer. Nun kritisieren die Tierschützer werde den Tieren nicht nur die Heimat genommen, sondern auch noch Jagd auf sie gemacht. "Am Fest der Liebe, dem Geburtstag des Jesuskindes, das bei Ochs und Esel im Stall geboren wurde und der in seinem Wirken die Tiere stets unter seinen Schutz gestellt hat, werden unzählige Tiere direkt vor den Augen und Ohren von Kindern und Anwohnern auf dem Flughafengelände getötet", Renata Wyganowska von der Initiative Stadttiere Braunschweig stimmt das an diesem Tag besonders nachdenklich. Die BIBS-Fraktion wollte wissen, ob es am Heiligen Abend ethisch vertretbar sei, in der Nähe des hochfrequentierten Supermarktes zum Beispiel Hasen zu erschießen. Die Verwaltung entgegnet dem, das sie lediglich darüber zu entscheiden habe, ob die Jagd rechtlich zulässig sei. Da es sich beim 24.12. um einen Werktag handele, stünden rechtlich keine Hindernisse im Weg. Der Flugbetrieb ruhe lediglich am Heiligabend, 1. und 2. Weihnachtsfeiertag und Silvester. Die Durchführung der Bejagung sei daher an diesem Tag nach den bestehenden jagd- und feiertagsrechtlichen Gesetzesgrundlagen zulässig und aus organisatorischen Gründen auch nur an dem einen Tag im Jahr möglich. Die Jagd werde auf Wunsch der Flughafengesellschaft durchgeführt. Zum Hintergrund: Kaninchen können zum Beispiel eine Gefahr darstellen, da sie Beutetiere für viele Greifvögel sind, die wiederum eine Gefahr für Flugzeuge darstellen.
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