Tödliche Polizeischüsse: Beamte waren in Zivil gekleidet

von Nick Wenkel


Nun herrscht Klarheit: Die Beamten waren in Zivil gekleidet. Die Ermittlungen der Staatsanwalt sind aber noch nicht abgeschlossen. Foto: Aktuell24
Nun herrscht Klarheit: Die Beamten waren in Zivil gekleidet. Die Ermittlungen der Staatsanwalt sind aber noch nicht abgeschlossen. Foto: Aktuell24

Braunschweig. Neue Details zum Todesfall im Westlichen Ringgebiet am vergangenen Wochenende. Wie die Staatsanwaltschaft nun auf Anfrage unserer Online-Zeitung bestätigt, waren die Polizisten, von denen einer letztlich einen tödlichen Schuss abgab, in Zivil gekleidet. Unklarheit herrscht allerdings weiterhin darüber, in welcher Beziehung das spätere Opfer mit den Randalierern, die der eigentliche Auslöser des Polizeieinsatzes waren, stand.


In der Nacht zu Sonntag wurde die Polizei von einer Anwohnerin in die Gabelsberger Straße wegen zweier unbekannter Personen gerufen worden, die in einem Mehrfamilienhaus herumgrölten und sich dort offensichtlich unberechtigt aufhielten. Bei Eintreffen des Streifenwagens flüchteten zwei Personen aus dem Haus. Sekunden später kam aus dem Nachbarhaus ein leicht bekleideter Mann mit einer vermeintlichen Schusswaffe in der Hand herausgelaufen. Es war das spätere Todesopfer Hannes. Laut damaliger Polizeimeldung ging der 39-Jährige mit seiner Pistole auf die Beamten zu und habe Aufforderungen, die Waffe wegzulegen, missachtet. Dies endete für Hannes tödlich. Die Polizisten schossen vier Mal, eine Kugel traf den Mann tödlich in den Brustkorb.

Polizisten in Zivil – Ermittlungen laufen


Auch fast eine Woche nach dem tödlichen Zwischenfall ist weiterhin unklar, warum der 39-Jährige die Anweisungen der Polizei ignorierte. Erst kürzlich zeigte sich Johannes W., ein guter Freund des Verstorbenen, unverständlich darüber, wie es zum tragischen Tod von Hannes kommen konnte. „Er war kein Verrückter!", ist sich Johannes W.sicher. Neue Details zum Todesfall des 39-Jährigen könnten nun allerdings Klarheit bringen. Wie die Staatsanwaltschaft auf Anfrage unserer Online-Zeitung bestätigt, waren die Beamten in der Gabelsberger Straße in Zivil gekleidet. Hatte Hannes keine Ahnung, dass es sich bei den Personen, die ihn aufforderten die Waffe wegzuschmeißen, um Polizisten handelte? Möglich. Denn wie der genaue Dialog zwischen dem späteren Todesopfer und den Beamten ablief, sollen nun die Ermittlungen zeigen.

Wollten die Randalierer in die Wohnung des späteren Opfers?


Fraglich bleibt zudem, in welcher Beziehung das Opfer zu den Randalierern im Nachbarhaus stand. Klar sei: Die unbekannten Personen machten sich im gegenüberliegenden Wohnkomplexan einer Haustür zu schaffen, in der selben Etage, in der das spätere Todesopfer wohnte. Nur eben im benachbarten Haus. „Mithilfe der Zeugenaussagen versuchen wir nun nachzuvollziehen, in welcher Verbindung die Personen untereinander standen", erläutert Hans Christian Wolters, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, auf Anfrage unserer Online-Zeitung. Nicht auszuschließen sei es demnach, dass die Randalierer wohlmöglich einfach im falschen Wohnhaus waren und eigentlich in die Wohnung des 39-Jährigen wollten.

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