Tote "Tiere" in der Innenstadt: Umweltaktivisten wollen vorm Gewandhaus "sterben"

Ziel des Ganzen ist es auf den Rückgang des Wildtierbestandes in den letzten 50 Jahren aufmerksam zu machen.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Dontscheff

Braunschweig. Am kommenden Samstagmittag planen die Klimaschützer der Braunschweiger Gruppe "Extinction Rebellion" in der Innenstadt vor dem Gewandhaus zu "sterben". Dabei wollen einzelne Teilnehmer verkleidet an der Aktion teilnehmen. Ziel des Ganzen ist es, auf den Rückgang des Wildtierbestandes in den letzten 50 Jahren aufmerksam zu machen. Dies teilt Extinction Rebellion Braunschweig in einer Pressemitteilung mit.


"Biodiversität ist unsere Lebensgrundlage. Diese ist durch die Klimakrise, unsere Politik und unsere Art zu wirtschaften bedroht" sagt Ingo Stremme von Extinction Rebellion Braunschweig. "Wir sind hier, um Menschen an dieses wertvolle, für uns alle lebensnotwendige Gut zu erinnern."

In den letzten 50 Jahren sei der Wildtierbestand von Wirbeltieren in freier Wildbahn weltweit um 60 Prozent geschrumpft. Die Biomasse von Fluginsekten in deutschen Naturschutzgebieten sei in den letzten 27 Jahren um 76 Prozent eingebrochen. Als Ursachen der Gefährdung nenne das Bundesamt für Naturschutz, intensivierte Landnutzung, Pflanzenschutzmittel, Überdüngung, Lichtverschmutzung sowie die Vergrößerung der Siedlungs- und Verkehrsfläche. Das Insektensterben habe auch negative Folgen für den Menschen: Es beeinträchtige die Versorgung mit sauberem Trinkwasser, die Fruchtbarkeit unserer Böden und die Blütenbestäubung für Obst-, Gemüse- und Ackerkulturpflanzen.

"Die Klimakrise und der Biodiversitätsverlust beschleunigen einander gegenseitig und bedrohen massiv das Leben auf unserem einzigartigen Planeten Erde. Wir müssen die Zerstörung stoppen, sonst rafft das von der Menschheit mitverursachte 6. Massenaussterben uns selbst dahin", warnt Aktivistin und Mutter Britta Hirschberger. "Nur mit individuellen Maßnahmen kommen wir da nicht weiter. Die Politik muss endlich dem Erhalt unserer Lebensgrundlagen Priorität einräumen, und zwar auf internationaler Ebene wie auch hier in Braunschweig!" Der Umweltaktivist Edmund Schultz ergänzt empört: "Hier gibt es zum Beispiel nicht einmal eine Baumschutzsatzung!"


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