Traditionsreicher Brauort: Hier wird bald kein Bier mehr hergestellt

Der Produktionsort soll aufgegeben werden. 150 Arbeitsplätze fallen weg.

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Symbolfoto | Foto: Pixabay

Braunschweig. 2009 ging die traditionsreiche Braunschweiger Brauerei Feldschlößchen an die süddeutsche Oettinger Brauerei. Doch so wie es aussieht, wird hier demnächst gar kein Bier mehr hergestellt. Oettinger plant, im Lauf des Frühjahres 2026 die Produktion des Standorts Braunschweig auf die Standorte Oettingen und Mönchengladbach zu verlagern. Lediglich Teile der Logistik sowie die Materialwirtschaft sollen in Braunschweig bestehen bleiben. Das berichtet Oettinger Getränke in einer Pressemitteilung.



Von der Teilschließung betroffen sind rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Herstellung und Abfüllung. Unter Vorbehalt der Zustimmung des Betriebsrats sollen sie in eine Transfergesellschaft überführt und damit zum Zweck der beruflichen Neuorientierung befristet weiterbeschäftigt werden.

Überkapazitäten durch gesunkenen Absatz


Hauptgrund für die geplante Produktionsverlagerung sei die kontinuierlich sinkende Auslastung der Anlagen, erklärt CEO Stefan Blaschak: „Seit Jahrzehnten geht der Bierausstoß in Deutschland zurück. Bei Oettinger Getränke ist der Absatz mittlerweile auf ein Niveau von vor über 20 Jahren gesunken. Damals jedoch gehörten zwei unserer aktuell drei Werke noch nicht in unsere Unternehmensgruppe. Ein Abbau unserer hauseigenen Überkapazitäten ist unvermeidlich.“

Alte Anlagen in Braunschweig


Wie die gesamte Bierbranche kämpfe auch der schwäbische Familienbetrieb mit Sitz in Oettingen, Mönchengladbach und Braunschweig zudem gegen steigende Energie- und Produktionskosten sowie das veränderte Konsumverhalten. Die Entscheidung, Kapazitäten gerade in Braunschweig zurückzubauen, sei dabei alles andere als leichtgefallen: „In Braunschweig hat man es immer perfekt verstanden, über alle Gebindearten hinweg mit der Komplexität unseres Portfolios zuverlässig umzugehen. Allerdings sind die Anlagen dort älter als an den anderen Standorten und hätten zeitnah einer umfassenden Generalüberholung bedurft. Die wirtschaftliche Richtigkeit dieser Entscheidung mindert jedoch in keiner Weise die Konsequenzen, die wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Braunschweig zumuten. Wir wären froh, mit der Transfergesellschaft eine solide Überbrückungsphase anbieten zu können.“