Umfangreiche Einsatzmöglichkeiten: Elektrofahrzeuge bei der Polizei


Am 6. und 7. November 2018 richteten die Polizei Niedersachsen und die Technische Universität Braunschweig im Rahmen des Projektes lautlos&einsatzbereit eine Fachveranstaltung der besonderen Art aus. Quelle: "Massel"
Am 6. und 7. November 2018 richteten die Polizei Niedersachsen und die Technische Universität Braunschweig im Rahmen des Projektes lautlos&einsatzbereit eine Fachveranstaltung der besonderen Art aus. Quelle: "Massel"

Braunschweig. Am 6. und 7. November 2018 richteten die Polizei Niedersachsen und die Technische Universität Braunschweig im Rahmen des Projektes lautlos&einsatzbereit eine Fachveranstaltung der besonderen Art aus. Darüber berichtet die Polizei Braunschweig.


Die Projektleiter Dr. Kerstin Schmidt (Technische Universität Braunschweig) und Polizeirat Oliver Suckow (Polizei Niedersachsen) begrüßten über 100 Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Sicherheitsbehörden aus dem gesamten Bundesgebiet, aus Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Dänemark in Braunschweig.

Worum ging es bei der Veranstaltung?


Neben einer kurzen Projektvorstellung wurden aktuelle Projektergebnisse präsentiert und bisherige Erfahrungen ausgetauscht. Als wichtigstes Zwischenergebnis des Projektes lautlos&einsatzbereit konnte festgehalten werden: Die im Projekt eingesetzten, elektrifizierten Polizeifahrzeuge etablieren sich. Die möglichen Einsatzbereiche der Elektrofahrzeuge innerhalb der Polizei sind weitaus größer als man vermuten könnte. Dies zeigen die ersten Analysen.

Allerdings: Es gibt eine Reihe komplexer Herausforderungen von der Finanzierung über die Beschaffung bis hin zum Betrieb der Fahrzeuge und der notwendigen Ladeinfrastruktur. Bis zur standardisierten Beschaffung sowie einem routinierten Betrieb bleibt also noch eine ganze Menge zu tun. Besonders wertvoll: Die Erkenntnisse lassen sich auf viele Fahrzeugflotten mit ähnlich extremen Nutzungsszenarien übertragen. Neben der Polizei ist auch die Anwendung zum Beispiel für Feuerwehr, Rettungsdienst und weitere Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) denkbar.

Für Anwendungsfälle mit geringeren Anforderungen ohnehin. Nach verschiedenen Fachvorträgen am ersten Veranstaltungstag konnten sich die Gäste von Polizei und Wissenschaft ganz praktisch ein Bild von den jetzt schon bestehenden Möglichkeiten der Elektromobilität bei der Polizei machen. Zehn verschiedene, elektrifizierte Polizeifahrzeuge aus Niedersachsen, Bayern, Hamburg, Sachsen und Luxemburg der Hersteller Mercedes Benz, BMW, Opel, VW und Tesla sowie zwei polizeiliche Seite Elektromotorräder konnten im Rahmen der Abendveranstaltung begutachtet werden. Türen öffnen, Probesitzen, technische Daten vergleichen, Blaulicht einschalten... Eine Ausstellung der besonderen Art. Hier konnte einmal ganz konkret und unmittelbar am Fahrzeug über Detaillösungen oder auch weitere Bedarfegefachsimpelt werden.

Gegenseitiger Austausch im Fokus


Der zweite Veranstaltungstag stand ganz im Zeichen des gegenseitigen Austausches. Rahmenbedingungen wurden ebenso diskutiert wie zum Beispiel Finanzierungsmodelle, ökologische und ökonomische Aspekte, strategische Umsetzungsmöglichkeiten bei begrenzten Budgets und Abhängigkeiten von Serienfahrzeugherstellern.

Alles besondere Aspekte für Sicherheitsbehörden und öffentliche Organisation mit speziellen Anforderungen. Die Veranstaltung wurde aber auch für einen weiteren wichtigen Punkt genutzt. So wurde die im September 2018 zwischen der Polizei Luxemburg, der Technischen Universität Braunschweig und der Polizei Niedersachsen geschlossene Kooperation für das Projekt lautlos&einsatzbereit einen praktischen Schritt vorangebracht: Bereits kurz nach der Veranstaltung wurden zwei elektrifizierte Einsatzfahrzeuge der Polizei Luxemburg mit der Projektmesstechnik ausgestattet. Dabei handelt es sich um zwei vollwertige Funkstreifenwagen, einen Tesla Model S und einen VW eGolf.

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und trug dazu bei, neue Impulse im Bereich der Elektromobilität in polizeilichen Flotten zu setzen.


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