Umfrage belegt: Bürger sind mit Lebensqualität in Braunschweig in hohem Maße zufrieden


| Foto: regionalHeute.de



Braunschweig. Zum dritten Mal hat die Stadt Braunschweig in einem Gemeinschaftsprojekt 20 deutscher Städte 800 per Zufallsstichprobe ausgewählte Bürgerinnen und Bürger zu unterschiedlichen Aspekten der Lebensqualität in ihrer Stadt befragt. Das Ergebnis dieser repräsentativen Umfrage belegt, dass die Braunschweigerinnen und Braunschweiger mit den Infrastruktureinrichtungen in der Stadt und vielen anderen Faktoren der Lebensqualität in hohem Maße zufrieden sind. Dies gilt auch im Vergleich zu den anderen untersuchten Städten: Bei der Mehrzahl der Faktoren liegt Braunschweig über dem Durchschnitt der Städte insgesamt.

„Was Braunschweigs seit Jahren steigende Einwohnerzahlen beweisen, bestätigt auch diese repräsentative Umfrage: Braunschweig ist eine Stadt im Aufwind, in der sich die Menschen wohlfühlen, in der sie gerne leben und arbeiten“, kommentiert Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann. Die Prioritätensetzung der Stadtpolitik habe entscheidend dazu beigetragen, dass die Stadt in den vergangenen Jahren immer attraktiver geworden sei.

90 Prozent aller Befragten bewerten das Kulturangebot Braunschweigs positiv oder sehr positiv (Städtedurchschnitt 86 Prozent). Hier erreicht Braunschweig nahezu das Zufriedenheitsniveau deutlich größerer Städte. Zufrieden mit dem Einzelhandelsangebot sind 84 Prozent (Durchschnitt 79 Prozent). 44 Prozent davon sind sogar sehr zufrieden. Dies markiert die Spitzenposition unter den mittleren Großstädten und übersteigt zum Teil auch die Bewertungen in deutlich größeren Städten. Das Ergebnis unterstreicht die Alleinstellung Braunschweigs als Einzelhandelszentrum der Region, das zugleich ein engmaschiges Netz wohnungsnaher Einkaufsmöglichkeiten bietet.

Nahezu zwei Drittel aller Befragten (65 Prozent) attestierten der Stadt einen verantwortungsvollen Umgang mit Finanzmitteln. In dieser Frage hebt sich Braunschweig mit 15 Prozentpunkten besonders positiv vom Städtedurchschnitt (50 Prozent) ab und liegt bundesweit im oberen Viertel. „Darauf bin ich natürlich ganz besonders stolz“, kommentierte OB Dr. Hoffmann. „Das ist eine schöne Bestätigung für den Kurs der soliden Haushaltsführung, mit dessen Hilfe die Stadt bereits seit einigen Jahren mehr Geldvermögen als Bankschulden hat und damit faktisch schuldenfrei ist.“ Er freue sich, mit einer solchen Bilanz aus dem Amt scheiden zu können.

Aus seiner Sicht ebenfalls sehr erfreulich: Die Dienstleistungsqualität der Stadtverwaltung hat sich im Urteil der Braunschweiger Bevölkerung weiter verbessert. So sind 58 Prozent der Auffassung, dass ihnen schnell und unkompliziert geholfen wird (2009: 53 Prozent; 2006: 52 Prozent).

Auch bei der Einschätzung des Zustands der öffentlichen Flächen, Straßen und Gebäude liegt Braunschwieg über dem Durchschnitt. 88 Prozent aller Befragten empfinden Braunschweig zudem als saubere Stadt – ein Thema, das mit dem Projekt „Unser sauberes Braunschweig“ in den vergangenen Jahren großgeschrieben war. Gegenüber 2009 ist das ein Anstieg um sieben Prozentpunkte, und vom Städtedurchschnitt (78 Prozent) hebt sich das Ergebnis deutlich ab. Rund drei Viertel der Befragten sind mit den Sportanlagen zufrieden. Gegenüber 2009 ist das ein Anstieg um acht Prozentpunkte, was auch auf die in den letzten Jahren unternommenen Anstrengungen in diesem Bereich zurückzuführen sein dürfte.

Luftqualität und Lärmpegel - Umwelteinwirkungen, die unmittelbar wahrgenommen und ganz wesentlich mit Lebensqualität in Verbindung gebracht werden – wurden ebenfalls positiv bewertet: Mit der Luftqualität sind 84 Prozent der Befragten insgesamt zufrieden (Durchschnitt 80 Prozent), ein knappes Drittel sogar sehr zufrieden (31 Prozent). Zum Lärmpegel äußerten sich 78 Prozent positiv; im Städtedurchschnitt waren es 75 Prozent.

Eine starke oder sehr starke Beachtung der Wünsche und Probleme von Familien wird Politik und Verwaltung von 39 Prozent der Befragten attestiert. Damit ist die positive Beurteilung der Familienpolitik in Braunschweig in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen (2009 33 Prozent, 2006 30 Prozent). 53 Prozent (2009 noch 56 Prozent) der Befragten teilen diese Einschätzung allerdings nicht. Auch bei weiteren Kriterien in diesem Zusammenhang (Tagesbetreuung Unter-Dreijähriger, Kindergarten- und Schulkindbetreuung) haben sich im Vergleich zu 2009 die Werte zwar verbessert, insbesondere bei der Betreuung Unter-Dreijähriger überwiegt aber noch die negative Einschätzung.

„Dieses Ergebnis zeigt einerseits, dass unsere großen Anstrengungen für Kinder, Jugend und Familie mit immer größeren jährlichen Ausgaben insbesondere für den Ausbau der Kinderbetreuung wahrgenommen werden“, so der OB. Als eine der wenigen Städte in Deutschland leiste sich Braunschweig eine kostenlose Kindergartenbetreuung. Die Nachfrage nach Plätzen für Unter-Dreijährige könne erfüllt werden. Andererseits seien die Erwartungen der Bürger an ihre Kommune nicht nur in Braunschweig gerade in diesem Bereich besonders hoch. Oft gebe es wegen Erklärungen der Bundespolitik besondere Erwartungen an die Kommunen.

Bei der Beurteilung der Schulen liegt der Zufriedenheitsgrad etwas unter dem des Städtedurchschnitts (52 Prozent gegenüber 60 Prozent). Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Befragten allgemein ihre Meinung zu Schulen äußern sollten. Pädagogische Konzepte und Lehrerversorgung liegen nicht im Verantwortungsbereich der Stadt Braunschweig, die für Ausstattung und bauliche Unterhaltung sorgt. Dabei hat die Stadt in den vergangenen Jahren mit dem Schulsanierungsprogramm außerordentliche Anstrengungen unternommen, Schulgebäude zu sanieren und auszubauen. Hinzu kommt ein umfangreiches Programm in öffentlich-privater Partnerschaft, das im April 2012 gestartet wurde und dessen Ergebnisse zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht sichtbar waren.

Hintergrund: Die Daten wurden von November 2012 bis Januar 2013 in 20 Städten durch telefonische Befragung von 800 Personen ab dem 15. Lebensjahr in Privathaushalten zusammengetragen. Die repräsentative Bürgerumfrage umfasste in Anlehnung an die europaweit durchgeführte Studie „Urban Audit“ drei thematische Blöcke: Lebensqualität allgemein, familienorientierte Aspekte von Lebensqualität sowie „Aktives Altern“. Das dritte Themenfeld ist erstmalig aufgenommen und nur in Braunschweig, Bremen und Oberhausen abgefragt worden.

Teilnehmende Städte: Augsburg, Braunschweig, Bremen, Darmstadt, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Freiburg, Fürth, Heilbronn, Kassel, Koblenz, Konstanz, Mannheim, Nürnberg, Oberhausen, Saarbrücken, Stuttgart, Wiesbaden, Zwickau.


mehr News aus Braunschweig